Attendorn. Sandra Greve Aparicio ist wegen des Coronavirus im Home-Office. Genau wie ihr Mann Victor, auch die Kinder sind zuhause. Wie das funktioniert?

Für die meisten Menschen ist Home-Office eine Ausnahme. Das Arbeiten vom heimischen Schreibtisch gilt schon fast als Privileg - und wird nicht selten kritisch beäugt. Doch das Coronavirus stellt zurzeit einige Firmen nun auf eine noch nie dagewesene Belastungsprobe. Die Mitarbeiter sitzen zuhause, Konferenzen finden nur noch telefonisch statt, Tücken in der technischen Ausrüstung tun sich auf. Auch für die Arbeitnehmer ist es eine neue Situation. Vor allem für die Familien. Schließlich haben auch Schulen und Kitas geschlossen, die Kinder müssen trotzdem betreut werden. Wie das funktioniert, erzählt Sandra Greve Aparicio.

Untereinander abstimmen

Sandra Greve Aparicio arbeitet als Service-Assistentin und Bürokauffrau in einer KFZ-Werkstatt in Attendorn. Dort ist sie für die Buchhaltung und das Mahnwesen zuständig. Zurzeit ist sie im Home-Office. Genau wie ihr Mann Victor, der im Projekteinkauf tätig ist. Die beiden stimmen sich untereinander ab, organisieren ihre Arbeitsabläufe. Schließlich haben sie auch zwei Kinder, fünf und drei Jahre alt. „Er fängt morgens schon recht früh mit dem Arbeiten an. Ungefähr um 7 Uhr", erzählt Sandra Greve Aparicio. „Ich halte ihm so gut es geht den Rücken frei und beschäftige unsere beiden Kinder."

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Ab 11.30 Uhr bereitet sie das Mittagessen vor. Die Kinder dürfen sich in der Zeit auf eine halbe Stunde „Sendung mit der Maus“ freuen – und müssen möglichst ruhig sein. Schließlich muss Papa einige Telefonate und Telefonkonferenzen führen. Diese gehen auch gern man ein paar Stunden. „Wir verkrümeln uns dann nach draußen, um eine kleine Runde allein spazieren zu gehen oder spielen auf dem Balkon", erzählt die Mutter. „Ich arbeite dann eher gegen Abend, wenn mein Mann quasi sein Soll erfüllt hat."

Sandra Greve Aparicio kann sich ihre Arbeit glücklicherweise flexibel gestalten. Tagsüber reiche es meistens, hier und da mal ein Telefonat mit dem Chef oder der Arbeitskollegin zu führen, erzählt sie. Manches kann sie auf das Wochenende verschieben. Eben weil es tagsüber schwierig ist, parallel zu arbeiten. „Da ich aber gerne arbeite, macht mir das nichts aus, auch mal am Wochenende zu arbeiten", sagt sie.

Haushalt zwischendurch

Sind die Kinder dann im Bett sind, beginnt für sie momentan die eigentliche Hauptarbeitszeit. Aber auch ihr Mann checkt dann nochmal seine Firmen-Emails und arbeitet weiter. „Da ist es dann auch schnell mal 23 Uhr und man fällt nur noch ins Bett", erzählt sie. „Der Wecker ist jedenfalls morgens gesichert, weil unser Großer ein Frühaufsteher ist."

Den Haushalt macht die Mutter zwischendurch. Immer wenn es gerade mal passt. Die Arbeit teilt sich die Familie auf. Auch die Kinder helfen ein bisschen, zum Beispiel beim Sockenpaare suchen und Kleidung sortieren. „Für die Kinder ist die Situation eigentlich noch recht entspannt, da ja immer ein Elternteil präsent ist und sich mit ihnen beschäftigen kann", sagt Sandra Greve Aparicio. „Zusammenhalt und vor allem gute Absprachen sind auf jeden Fall gefragt und gemeinsam schaffen wir das auch."