Olpe. Bei der Behandlung von Coronavirus-Patienten erhält das St.-Martinus-Hospital Olpe ab Montag Unterstützung von Experten der Uniklik Aachen.
Wenn sich die Coronavirus-Pandemie weiter ausbreitet und die Zahl der Erkrankten steigt, will das St.-Martinus-Hospital in Olpe vorbereitet sein. Ab dem kommenden Montag wird das Team der Intensivstation daher unterstützt von Experten der Uniklinik (UK) Aachen. Möglich macht dies das „Virtuelle Krankenhaus“, das auf das Projekt telnet.nrw aufbaut, in dessen Rahmen das St.-Martinus-Hospital mit der UK Aachen kooperiert.
„Der Visitewagen aus Aachen ist bereits eingetroffen und wir bereiten uns gerade auf den ersten Einsatz vor – technisch ist das recht aufwendig“, erklärt Dr. Matthias Danz, Chefarzt am Institut für Anästhesie am St.-Martinus-Hospital. Der mobile Visitewagen, der eingesetzt wird, ermöglicht eine telemedizinische Diagnostik zwischen dem Patienten und behandelndem Arzt in Olpe und der Uniklinik mittels Audio-Video-Übertragung.
Gemeinsame Visite mit Infektiologen der Uniklinik
„Wir sind dann in der Lage, die Visite gemeinsam mit einem Infektiologen der Uniklinik durchzuführen, der direkt ans Patientenbett geschaltet wird“, erläutert Johannes Schmitz, Geschäftsführer der Katholischen Hospitalgesellschaft Südwestfalen (KHS) und Mitglied des Gründungsausschusses für das Projekt „Virtuelles Krankenhaus“, die Vorgehensweise. „Auch auf Zuruf können wir im Bedarfsfall die Aachener Kollegen zuschalten.“ Der Start des virtuellen Krankenhauses war eigentlich für den Sommer geplant. „Angesichts der derzeitigen Situation beginnen wir aber schon jetzt“, erklärt Schmitz.
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„Vor Ort haben wir bereits mehrfach Erfahrung in der Behandlung intensivpflichtiger Grippefälle gesammelt“, berichtet Danz. „Profitieren werden die Patienten vom Know-how der Infektiologen der Uniklinik Aachen, die bereits große Erfahrung in der Behandlung schwer an COVID-19 erkrankten Patienten haben.“ Viele Patienten aus dem Kreis Heinsberg, in dem sich das Virus bislang am stärksten ausbreitete, waren in die Uniklinik eingeliefert worden.
„Innerhalb des Hauses haben wir in den vergangenen Tagen einen Stufenplan erstellt, der teils bereits umgesetzt wird, zum anderen Teil dann greifen wird, wenn wir mehr Corona-Patienten auf der Intensivstation behandeln müssen“, berichtet Dr. Christine Menges, Ärztliche Direktorin der KHS.
Intensivstation in Olpe kann vergrößert werden
Im ersten Schritt wurde in der Zentralen Notaufnahme ein Bereich eingerichtet, in dem Corona-infizierte Patienten von den anderen Patienten getrennt werden können, um so das Infektionsrisiko zu verringern. „Weiterhin haben wir uns darauf vorbereitet, unserer Intensivstation zu vergrößern, sollte es zu einer erhöhten Anzahl an intensivpflegebedürftigen Patienten kommen, die beatmet werden müssen“, führt Dr. Menges aus. „Hierzu haben wir bereits jetzt Teile des Zentral-OPs geräumt.“
Auf der bestehenden Intensivstation wurden Betten für Corona-Patienten reserviert. Für Erkrankte mit leichteren Symptomen ist neben der Isolierstation eine weitere Station vorbereitet worden.