Wenden. Wendens Bürgermeister zeigt sich fassungslos über Menschen, die sich trotz der Coronavirus-Warnungen gemeinsam in der Öffentlichkeit aufhalten.

Bürgermeister Bernd Clemens kann es nicht fassen, wie gleichgültig manche Leute immer noch mit der Corona-Krise umgehen. So war am Mittwochabend eine Gruppe Jugendlicher mit ihren Mopeds hinter der Volksbank. „Sie haben die Zeichen der Zeit anscheinend nicht erkannt. Einige leben weiter vor sich hin, als wenn nichts wäre“, sagte Clemens im Gespräch mit unserer Redaktion.

Eine Handhabe gebe es für die Gemeinde Wenden dagegen nicht: „Wir können da keinen Platzverweis erteilen. Wir werden aber trotzdem mit der aufsuchenden Jugendarbeit und der KOT auf die jungen Leute einwirken und ihnen sagen: Bleibt zu Hause und haltet Abstand. Wir wollen Überzeugungsarbeit leisten.“

Eindringlicher Appell zur Zivilcourage

Die Lage sei sehr ernst, betont Clemens: „In Italien müssen Ärzte Entscheidungen wie im Krieg treffen: Welche Patienten lässt man sterben, um andere mit Beatmungsgeräten am Leben zu halten? Wir werden bald genau da landen, wenn nicht endlich alle einsehen, dass COVID-19 keine normale Influenza ist und dass wir deswegen nicht so weiterleben können wie bisher. Es macht mich fassungslos wenn ich sehe, dass insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene keinerlei Schutzmaßnahmen einhalten. Ihnen haben wir es ,zu verdanken’, wenn auch hier der Notstand ausgerufen und/oder Ausgangssperren verhängt werden.“

Daher appelliert der Wendener Bürgermeister eindringlich an die Zivilcourage aller Bürgerinnen und Bürger: „Halten Sie sich an die Empfehlungen für persönliche Hygiene- und Schutzmaßnahmen und ermahnen Sie hierzu alle, die noch in Arglosigkeit leben!“

Und weiter: „Gleichzeitig danke ich allen, die in dieser schweren Krise Verantwortung übernehmen. Den eindringlichen Worten der Bundeskanzlerin ist nichts hinzuzufügen. Auch bei uns vor Ort wirken viele mit oder bieten ihre Hilfe an, um die Krise so gut wie möglich zu überstehen. Danke!“