Kreis Olpe. Auch die Fitness-Studios im Kreis Olpe müssen wegen des Coronavirus die Pforten schließen. Als Entschädigung soll es digitale Angebote geben.

Nach dem Erlass der Landesregierung zu weiteren kontaktreduzierenden Maßnahmen in der Coronakrise sind offiziell seit Montagabend auch alle Fitnessstudios geschlossen. „Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind am Montag alle Fitnessstudios im Kreis abgefahren und haben die Betreiber auf die bevorstehende Schließung hingewiesen“, so Tobias Schulte von der Stadt Olpe.

Die Schließung bzw. die Einstellung von Fitnessstudios, Schwimmbädern und Spaßbädern sei bereits für Montag, 16. März, vorgesehen gewesen, zitiert Schulte den Erlass vom 15. März. „Theoretisch hätten die Ordnungsamt-Mitarbeiter schon am Montag eine Schließungsverfügung aussprechen können“, so Schulte. Das habe man jedoch nicht als verhältnismäßig angesehen.

Linda Feibel, Studioleiterin des Sportsclub4 in Olpe, berichtete im Gespräch mit unserer Redaktion, dass die ausfallende Trainingszeit an die Laufzeit der Abo-Verträge angehängt werde. Die Abo-Beiträge würden vertragsgemäß abgebucht. Eine Verfahrensweise, die üblich sei: „Wir werden unsere Mitglieder auch über facebook und andere soziale Medien zeitnah informieren, wie es weitergeht.“ Die Schließung sei vorerst bis zum 19. April befristet: „Wir hoffen natürlich, dass wir am Montag, 20. April, wieder öffnen können.“

Mehr als 1000 Kunden des Sportclub4 betroffen

Momentan beschäftige das Studio sechs Trainer sowie einige externe Trainer für Kurse. Linda Feibel informierte auch über eine spontane Hilfs-Aktion, zu der man sich entschlossen habe: „Wir bieten einen Einkaufsservice für alle unsere älteren oder derzeit kranken Mitglieder an, die nicht selbst einkaufen können.“ Anfragen würden unter servicecenter@linzenich-gruppe.de entgegengenommen. Auch per facebook könne der Service geordert werden. Feibel: „Die Altersspanne unserer Kunden ist groß. Der älteste ist 83 Jahre alt.“

Insgesamt seien mehr als 1000 Kunden von der Schließung des Sportclub4 betroffen. Das Fitness-Studio in Olpe gehört zur Linzenich-Gruppe, der insgesamt elf Fitness-Studios angehören. Mitinhaber Ferdinand Linzenich lobte auf Anfrage die Solidarität der Kunden: „Bisher zeigen unsere Mitglieder Verständnis für diese außergewöhnliche Situation. Wir müssen ja fortlaufend unsere Mieten zahlen, Mitarbeiter entlohnen.“ Deshalb hoffe die Linzenich-Gruppe, den worst case verhindern und alle Kunden weiterhin halten zu können.

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Gleichzeitig macht sich Linzenich aber keine Illusionen: „Das kann auch zwei Monate dauern.“ Eine noch längere Stilllegung des Alltagslebens, so fürchtet der Unternehmer, „wird unsere Wirtschaft nicht verkraften.“ Um den Studio-Kunden wenigstens Fitnessprogramme für zu Hause bieten zu können, „drehen wir zentral Trainings-Videos mit Übungsanleitungen und stellen sie auf unsere Homepage.

Online-Workshops für Kunden geplant

Das Fitness-Studio Get Fit in Drolshagen informierte seine Mitglieder auf seiner Homepage: „Wir bedauern die vorübergehende Schließung unseres Studios wirklich sehr. Deshalb werden wir in diesem Zeitraum Eure Mitgliedschaft kostenfrei ruhen lassen und den Zeitraum hinten an Eure Mitgliedschaft dran hängen. Für Fragen stehen wir jederzeit zur Verfügung unter info@getfit-drolshagen.de.“

Trotz Zwangsschließung möchte auch das Fitnessstudio „Mrs Sporty“ in Attendorn weiterhin für seine Mitglieder da sein, wenn auch nicht in persönlicher Form. Auf Instagram verkündet Inhaberin Carmen Breuer-Mentzel: „Wir planen, euch via Facebook, Instagram und E-Mail mit Anregungen, Videos, Blog-Beiträgen, etc. zu versorgen. Wir werden online Ernährungsworkshops, Trainingsworkshops und Mindestworkshops für euch vorbereiten. Bitte beachtet, dass ihr euer Trainingsprogramm auch von zu Hause abrufen könnt. Eine Anleitung dazu bekommt ihr per Email. Falls ihr Änderungen im Programm wünscht, ruft uns im Studio an, schreibt uns eine E-Mail. Wir erfüllen euch jeden Übungswunsch.“

BiggeSeeFront möchte Mitglieder entschädigen

Die Fitnessstudios des Aktiva Premium und Basic in Olpe und Wenden sowie das BiggeSeeFront in Olpe haben bereits seit Montagnachmittag, nach dem Besuch des Ordnungsamtes, geschlossen. Sowohl auf der Homepage als auch auf der Instagram-Seite heißt es: „Liebe Freunde, Mitglieder und Gäste, auch für uns steht die Gesundheit aller Mitmenschen an erster Stelle und wir wollen in diesen leider sehr ungewöhnlichen Zeiten dazu beitragen, dass sich die Lage durch die empfohlenen Verhaltensregeln eventuell schneller beruhigen und verbessern kann. Ein Dankeschön für euer Wohlwollen und Verständnis.

Olaf Hütte, Inhaber des BiggeSeeFront, möchte die Mitglieder in jedem Fall entschädigen: „Wir wissen nicht, wie lange dieser Log Down anhalten wird, ob vier, fünf oder sechs Wochen. Sobald die Zeit aber vorbei ist, können sich Kunden melden und sie bekommen das Geld für die Zeit zurück, in der sie bei uns nicht trainieren konnten.“