Theten. Die neue Umspannanlage in Theten hat sich innogy mehr als drei Millionen Euro kosten lassen. Das hat seinen Grund.
„Safety first“, das war schon immer die Devise beim Stromnetzbetreiber Westnetz. Deshalb arbeiten viele Westnetz-Mitarbeiter in diesen Tagen der Coronakrise aus dem Homeoffice von zuhause aus, um Meetings mit mehreren Personen möglichst zu vermeiden.
„Sicherheit zuerst“ gilt aber insbesondere auch für die Stromversorgung in Lennestadt im Großraum Elspe/Grevenbrück. Um diese auch weiterhin zu gewährleisten und für die Zukunft gewappnet zu sein, hat Westnetz, bzw. die Muttergesellschaft innogy Westnetz GmbH, 3,3 Millionen Euro in die Umspannanlage Grevenbrück in Theten investiert.
Bereit für die Energiewende
Seit Ende des vergangenen Jahres hat das Energieunternehmen die 30.000 Volt-Umspannanlage umfassend erneuert. Die Stromversorgung in Lennestadt ist nun für künftige Anforderungen sowie die Energiewende sicher aufgestellt. Dirk Tönges, Netzbetriebsmeister für Lennestadt und Kirchhundem mit Sitz in Meggen: „Das war notwendig, weil die Industrie stark gewachsen ist und die ersten Firmen schon wegen der Elektromobilität anfragen.“ Hinzu kommen immer mehr regenerative Energieträger, die eingespeist werden müssen. Jahrzehntelang transportierten die Netze den Strom von den Kraftwerken zu den Verbrauchern. Diese Einbahnstraßen sind Vergangenheit. Heute speisen regenerative Erzeugungsanlagen Wind- und Sonnenstrom in umgekehrter Flussrichtung ins Netz ein. Die Versorgung wird komplexer, die Netze volatiler und erfordern intelligente Technik. Die große Herausforderung beim Umbau in Theten bestand darin, die Anlage im laufenden Betrieb zu erneuern und die Stromversorgung stets sicher zu stellen.
60 Ortsnetzstationen
In der Umspannanlage wird der Strom, der per Kabel von der 110 Kv-Anlage in Maumke geliefert wird, von Hochspannung (30.000 Volt) auf Mittelspannung (10.000 Volt) heruntertransformiert und an die 60 Ortsnetzstationen im Stadtgebiet weiterverteilt. Von den einzelnen Stationen geht es an mit einer Spannung von 400 Volt an die Haushalte und Betriebe in der Region. Neben der Grundsanierung der beiden Transformatorenstandorte, dem Austausch der beiden 30.000-Volt-Transformatoren und dem Bau des neuen 10.000-Volt-Schalthauses wurden die elektrischen Anlagen wie Hochspannungsschaltgeräte, die Schutz- und Leittechnik, aber auch alle abgehenden Kabelanbindungen erneuert. Per Glasfaserkabel werden alle Daten und Messwerte an die Netzleitstelle in Wesseling-Berzdorf übermittelt. Bei Störungen werden die Mitarbeiter in der Region alarmiert. Eine eigene Batterieversorgung stellt sicher, dass die Anlage auch bei Störungen 12 Stunden lang autark steuerbar bleibt.
Mehr Leistung
Die Anlage kann bei Bedarf mehr Leistung für örtliche Industriebetriebe bereitstellen, aber auch regenerativ erzeugten Strom aufnehmen. Achim Loos, innogy-Kommunalmanager, machte deutlich, dass mit den Investitionen der Wirtschaftsstandort Lennestadt und die Region gestärkt werde: „Von einem leistungsstarken Netz profitieren sowohl Haushalte als auch Gewerbe- und Industriebetriebe.“