Kreis Olpe. Eine Frau aus Kirchhundem ist an dem Coronavirus erkrankt. Sie war kürzlich aus dem Urlaub aus Südtirol zurückgekehrt. Was das für sie bedeutet.

Auch im Kreis Olpe gibt es jetzt einen ersten bestätigten Fall einer Erkrankung mit dem Corona-Virus. Bei einer Frau aus Welschen Ennest wurde das Virus durch einen Test nachgewiesen.

Bei der Erkrankten, die kürzlich aus einem Urlaub in Südtirol gekommen war, waren leichte Symptome einer Erkältung aufgetreten. Ein vorsorglich durchgeführter Abstrich lieferte jetzt das Ergebnis.

Die Erkrankte wurde aufgefordert, das häusliche Umfeld nicht zu verlassen. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes sind im Übrigen dabei, das Umfeld der Frau zu untersuchen, um weitere mögliche Virusträger zu identifizieren.

Zahlreiche Speichelproben im Kreis Olpe genommen

In den vergangenen Tagen hat der Kreis Olpe vermehrt Speichelproben genommen. Das Gesundheitsamt hält sich dabei an die Vorgaben des Robert-Koch-Institutes (RKI), dass Proben genommen werden, wenn Patienten über Fieber, Husten oder Atemnot klagen und zudem in den vergangenen 14 Tagen Kontakt zu einem bestätigten Corona-Virus-Erkrankten hatten oder sich einem Risikogebiet aufgehalten haben.

Nach dem ersten bestätigten Corona-Fall ist im Kreishaus jetzt die Zeit des Krisenstabes gekommen. Wie Kreisdirektor Theo Melcher auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, werde das etwa zwölfköpfige Gremium am Donnerstag Morgen erstmals tagen. Auf der Tagesordnung steht das Thema „Kontaktpersonen-Recherche“ ganz oben. Melcher: „Unsere Mitarbeiter recherchieren, mit wem, wann und wo die Corona-Infizierte Kontakt hatte, dann gilt es über Quarantäne-Verfügungen zu entscheiden.“ Im Klartext: Der Kreis könne für Personen Quarantäne verhängen, an die sich die jeweiligen Betroffenen zwingend halten müssten. Melcher: „Das ist eine Ordnungsverfügung, bei Nichtbefolgen droht eine Ordnungsstrafe.“

Kreisdirektor rechnet mit weiteren Corona-Fällen

Melcher richtete überdies eine Bitte an die Bevölkerung: „Es gilt, die Ruhe zu bewahren. Corona ist im Wesentlichen einer Grippe ähnlich. Mit Blick auf ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen sollten aber alle Schritte unternommen werden, die Ausbreitung einzudämmen.“ Er rechne damit, dass es auch im Kreis Olpe zu weiteren bestätigten Fällen kommen werde.

Auch Kirchhundems Bürgermeister Andreas Reinéry rät zur Ruhe und Besonnenheit ohne Panikmache. Die Gemeinde stehe mit dem Kreis im ständigen Austausch. Im Moment (Stand Mittwoch, 16 Uhr) gebe es wegen des Falles in Welschen Ennest keinen Anlass einen Kindergarten oder eine Schule in Welschen Ennest und Umgebung zu schließen.

Die Verwaltung erreichte gestern bereits Fragen aus allen Ecken der Gemeinde, insbesondere zur Durchführung von Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Im Zweifel lieber absagen, insbesondere, wenn sich die Teilnehmer nicht einig über die Durchführung sind, so die Empfehlung des Bürgermeisters.

Der Vorstand des Musikvereins Rahrbach e.V. hat sich entschlossen, sein Frühjahrskonzert am kommenden Samstag, 14. März, in der Schützenhalle Rahrbach abzusagen und bemüht sich um einen neuen Termin. Bereits erworbene Eintrittskarten können bei den Vorstandsmitgliedern zurückgegeben werden.

Im Übrigen gelten weiterhin die Empfehlungen, um sich generell vor Atemwegserkrankungen zu schützen: „Waschen Sie regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife, fassen Sie sich nicht mit schmutzigen Händen ins Gesicht. Husten oder niesen Sie in Ihren Jackenärmel am Ellenbogen und nicht in die Hände. Verzichten Sie auf das Händeschütteln und halten Sie zu Erkrankten einen Abstand von ein bis zwei Metern ein“, lauten die Hygieneratschläge des Gesundheitsamtes.