Olpe-Stade. In einem Auto, das aus bislang ungeklärter Ursache in die Bigge rollte, wurde eine Leiche gefunden. Die Bergungsarbeiten dauerten Stunden.
Einsatzkräfte der Polizei und der DLRG stehen am Ufer der Schiffsanlegestelle in Olpe-Stade. Ihr Blick ist auf das Wasser gerichtet. Nur wenige Meter vom Ufer entfernt befindet sich der Fundverdachtsort. Dort liegt das Auto, das am Montagabend in die Bigge gerollt ist (wir berichteten) auf dem Grund des Sees. „Kannst du im Fahrzeug schon etwas erkennen?“, fragt einer der Männer über Funk einen der Taucher. Später wird klar: Ein Mann ist in dem gesunkenen silbernen VW Passat tot aufgefunden worden.
Leichenfund im Biggesee
Montag, 9. März: Die Polizei erhält einen Hinweis, dass ein Auto in Höhe der Schiffsanlegestelle Olpe-Stade in die Bigge gerollt sein soll. Die beiden Zeugen berichten zudem, zwei Personen gesehen zu haben, die vom Auto weggelaufen seien. Sofort wird eine große Suchaktion eingeleitet. Der Rettungsdienst, das Deutsche Rote Kreuz Olpe, die DLRG Südsauerland mit 46 Einsatzkräften, die Feuerwehr Olpe mit 26 Einsatzkräften und ihre Attendorner Kollegen mit elf Mann suchen in den Tiefen nach dem Fahrzeug. Doch vergeblich. Der Einsatz muss nach zwei Stunden aufgrund der Dunkelheit abgebrochen werden.
Spurensicherung unter Wasser
Am nächsten Tag wird in den Morgenstunden die Suche fortgesetzt. Einsatzkräfte der DLRG, der Polizei Olpe und Polizeitaucher aus Wuppertal sind vor Ort. Der Einsatz einer Unterwasserdrohne muss aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse abgebrochen werden, letztlich schlagen jedoch die Sonar-Geräte an. In elf Metern Tiefe, nur wenige Meter vom Ufer entfernt, befindet sich das Fahrzeug. Es liegt auf dem Dach.
Einer der Polizeitaucher aus Wuppertal taucht hinunter. Ein zweiter Taucher hält sich zur Sicherheit in der Nähe bereit. Zwecks Spurensicherung und Dokumentation macht der Taucher unter Wasser Filmaufnahmen. Kurze Zeit später dann die traurige Gewissheit: In dem silberfarbenen Auto, das im Kreis Olpe zugelassen ist, befindet sich auf dem Rücksitz eine Leiche.
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Das Auto muss aus der Tiefe geborgen werden. Die Einsatzkräfte befestigen ein Luftkissen an den Rädern des Fahrzeuges. So wird es mit Hilfe eines DLRG-Bootes knapp unterhalb der Wasseroberfläche in Richtung der Dammbrücke gezogen. Für die Bergungsarbeiten wird ein Teilstück der Stader Straße zwischenzeitlich voll gesperrt. Auch die Feuerwehr Olpe ist mittlerweile eingetroffen. Eine Ölsperre wird eingerichtet, für den Fall, dass Öl oder Benzin austreten sollte. Rund 35 Einsatzkräfte sind vor Ort.
Klärung steht noch aus
Auf der Dammbrücke steht ein Unimog mit Hebekran bereit. Langsam wird das Auto aus dem Wasser gehoben. Insgesamt dauern die Bergungsarbeiten bis zum Nachmittag. Erst gegen 16 Uhr befindet sich das Auto mit der männlichen Leiche an Land. Noch vor Ort erfolgt die erste Spurensicherung.
Doch wieso ist das Auto in die Bigge gerollt? Die Klärung der Hintergründe steht noch aus. „Warum der Mann mit dem Wagen in den See geriet, ist unklar“, sagt Polizei-Pressesprecher Michael Klein. „Es wird in alle Richtungen ermittelt.“ Auch die Identifizierung des Leichnams steht noch aus. Eine Mordkommission übernahm unter Führung der Staatsanwaltschaft Siegen die weiteren Ermittlungen. Am Mittwoch findet zur Klärung der Todesursache eine Obduktion statt.