Olpe/Reichshof. Die für Ende März geplanten Klassenfahrten des Städtischen Gymnasiums Olpe werden abgesagt. Wegen des Corona-Virus.

Die beiden Klassenfahrten des Städtischen Gymnasiums Olpe nach Rom und Paris, die für Ende März geplant waren, werden dem Corona-Virus zum Opfer fallen. Schulleiter Holger Köster hat die etwa 50 Jugendlichen am Montag Mittag offiziell über seine Entscheidung informiert, nachdem er sich mit den Begleit-Lehrkräften für die beiden Fahrten beraten hatte.

Köster im Gespräch mit unserer Redaktion kurz nach der Bekanntgabe: „Es ist natürlich bedauerlich, aber das Risiko ist einfach zu groß. Die Gesundheit unserer Schülerinnen und Schüler hat Vorrang.“

Reisen für Ende März geplant

Geplant waren die beiden jahrgangsübergreifenden Reisen vom 26. bis 29. März. Für die G 8-Schüler der Latein- und Französischkurse in den Jahrgangsstufen 11 und 12 sollten die Fahrten ein Bonbon mit Blick auf die auslaufende Schullaufbahn sein. Doch daraus wird nichts.

Eiffelturm in Paris. Auch die Fahrt nach Frankreich fällt der Corona-Krise zum Opfer.
Eiffelturm in Paris. Auch die Fahrt nach Frankreich fällt der Corona-Krise zum Opfer. © dpa | Rafael Yaghobzadeh

Zur Begründung verwies der Schulleiter unter anderem auf eine Rundmail des NRW-Bildungsministeriums: „Dort ist allen Schulleitungen geraten worden, auf Klassen- oder Schulfahrten in Risikogebiete zu verzichten. Fahrten nach Italien abzusagen, wurde sogar dringend empfohlen.“ Das Land NRW habe glücklicherweise beschlossen, anfallende Stornierungskosten für Italienfahrten zu übernehmen. Köster: „Diese Kosten werden übernommen. Wie sich das mit der Fahrt nach Paris gestaltet, wissen wir noch nicht.“ Für diese Stornierung könnten Kosten von rund 30 Prozent des Reisepreises entstehen. Um die Stornokosten niedrig zu halten, habe man sich entschlossen, frühzeitig Nägel mit Köpfen zu machen, spätere Absagen hätten die Stornobeträge erhöht.

Franzosen greifen hart durch

Während Italien als Corona-Krisenland Nummer eins in Europa gehandelt wird, sprachen für den Schulleiter auch Berichte aus Frankreich für die Absage: „Die Franzosen greifen nach unseren Informationen mitunter rigoros durch.“ Da einige der für die Paris-Reise angemeldeten Schüler kurz vor dem Abitur stünden, habe er auch das für die jetzige Entscheidung berücksichtigen müssen.

Köster: „Da hätte vielleicht schon der geringste Ansteckungsverdacht gereicht, um unsere Schüler in einem französischen Hotel unter Quarantäne zu stellen. Je nachdem, wie lange so etwas gedauert hätte, wären sie nicht pünktlich zu ihrer Abitur-Prüfung zurück gewesen. Die fangen ja bereits kurz nach Ostern an.“ Auch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik rate derzeit von Fahrten nach Frankreich ab.

Die Reaktion der Schüler sei nicht dramatisch gewesen, auch seitens der Eltern sei die Absage mit Fassung getragen worden: „Einige hatten offenbar schon mit so etwas gerechnet.“

Unterricht in Reichshof läuft

Information aus dem Nachbarkreis in Sachen „Corona“: Sowohl die Gemeinde Reichshof als auch die Gesamtschule/Grundschule Reichshof gaben Entwarnung. Die Gemeinde informierte auf ihrer Homepage, dass sich ein Verdachtsfall als unbestätigt herausgestellt habe, und das Schulzentrum in Reichshof (Gesamt- und Grundschule) nahm am Montag wie gewohnt den Schulbetrieb wieder auf, nachdem der Unterricht am vergangenen Donnerstag und Freitag ausgefallen war.