Attendorn. Antrag der Attendorner CDU sieht Bezahlmöglichkeiten via Karte oder App vor. Kämmerer Klaus Hesener ist wegen geringer Gebühren aber skeptisch.

Das bargeldlose Bezahlen in Supermärkten, Tankstellen oder Parkhäusern gehört längst zum Alltag vieler Verbraucher. Natürlich auch in der Hansestadt. Wenn jedoch der Kunde, der am Parkdeck Feuerteich am Bieketurm sein Auto abstellt, um dann in aller Ruhe in der Attendorner Stadt einzukaufen, zu seinem Wagen zurückkehrt, muss er zwangsläufig ein paar Münzen in der Tasche haben. Denn wer hier bezahlen will, kann dies ausschließlich mit Bargeld tun.

Parkgebühren erstatten

Kleine Besonderheit: Bei ihrem Einkauf werden den Kunden die entstehenden Parkgebühren durch die teilnehmenden Geschäfte der Werbegemeinschaft Attendorn erstattet, so dass in diesem Fall das Parken in Attendorn sogar kostenlos ist.

Laut Auskunft der Stadt gibt es in Attendorn derzeit 17 öffentliche Parkplätze mit rund 700 Stellplätzen

Ein Umstand, den die CDU-Fraktion nicht weiter hinnehmen möchte. Sie hat deshalb den Antrag gestellt, dass Nutzer des Parkdecks Feuerteich künftig bargeldlos, beispielsweise per „Girogo“ oder per Handyapp, bezahlen können.

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„Nach unserem Verständnis kann und muss das Bezahlen von Parkgebühren heutzutage bargeldlos und/oder per Mobilfunk-App möglich sein“, schreibt die Fraktion in ihrem Antrag und verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass man durch eine solche Maßnahme die teils langen Warteschlangen an den Automaten des Feuerteichs unterbinden könnte. Denn gerade nach Beerdigungen, Gottesdiensten oder Großveranstaltungen stünden die Parkplatz-Nutzer in Schlagen an den Automaten.

Hesener: Umstellung sehr teuer

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Grundsätzlich, erklärt Kämmerer Klaus Hesener auf Nachfrage dieser Redaktion, sei es aus technischer Sicht möglich, auf das bargeldlose Bezahlen mit Karte umzusteigen. Doch sei eine Umstellung zum einen sehr teuer, und zum anderen bezweifelt Hesener aufgrund der geringen Gebühren auch, ob die Nutzer wirklich auf Kreditkarte umsteigen würden. Das sei in Großstädten mit deutlich teureren Gebühren sicher anders. Im Übrigen würde sich das Problem der langen Warteschlangen vor den Automaten dadurch auch nicht in Luft auflösen.

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Als ziemlich kompliziert stuft der Kämmerer zudem die Umsetzbarkeit des zweiten Vorschlags der CDU ein – das Bezahlen via Handyapp. „Wir haben am Feuerteich nun einmal Schranken. Wie soll die Parkkarte wissen, dass der Autofahrer per App schon bezahlt hat?“, fragt Hesener. Komplett verschließen wolle sich die Verwaltung aber nicht und die Thematik nun politisch erörtern. Dazu hat sie in der kommenden Hauptausschusssitzung am 18. März Gelegenheit. Hesener: „Ich glaube aber nicht, dass wir die eine Lösung finden werden, die alle glücklich macht.“

85 Stellplätze

Das Parkdeck Feuerteich, das 2016 eröffnet wurde und von der Vermögensverwaltungsgesellschaft der Stadt (VVG), einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadt, betrieben wird, bietet 85 Stellplätze. Die erste halbe Stunde können Autofahrer hier kostenlos parken, danach zahlen sie bis zur ersten Stunde 30 Cent und für jede weitere Stunde 50 Cent. Ein Tagesticket kostet 3,50 Euro.

Kostenfrei nutzbar ist der Feuerteich unter der Woche ab 18 Uhr, samstags ab 14 Uhr und den gesamten Sonntag. Geöffnet hat er täglich von 6 bis 22 Uhr.