Kreis Olpe. Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr um zehn Prozent gesunken. Bei der Aufklärung ist die Kreispolizeibehörde Olpe weiterhin spitze.
In Köln ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, mehr als doppelt so hoch wie im Kreis Olpe. Die Zahl der Straftaten ist im Vergleich zu 2018 im vergangenen Jahr um 10,5 Prozent auf 5.392 gesunken. „Das ist das niedrigste Niveau seit 2010. Bei der Aufklärungsquote bleibt die Kreispolizeibehörde Olpe auf dem Spitzenplatz von allen 47 Kreispolizeibehörden“, verkündete Landrat Frank Beckehoff bei der Vorstellung der Kriminalitätsstatistik 2019.
Der Kreis Olpe solle einer der sichersten Kreise bleiben, betonte der Landrat: „Diesem Leitbild sind wir wieder gerecht geworden. Wir haben eine niedrige Kriminalitätshäufigkeitszahl und die höchste Aufklärung. Unsere Doppelstrategie ist konsequente Strafverfolgung und Prävention.“ Zwar sei die Zahl der Wohnungseinbrüche gestiegen, doch scheitere jeder zweite Einbruch an der Sicherheitstechnik. Der Fahndungs- und Kontrolldruck auf die Täter solle hoch gehalten werden. „Die Bevölkerung hat einen sehr wichtigen Anteil an der erfolgreichen Kriminalitätsbekämpfung“, so Beckehoff, der appellierte, Straftaten anzuzeigen und verdächtige Feststellungen sofort der Polizei zu melden, auch unter der Telefonnummer 110.
Gewaltkriminalität bleibt gleich
Bei der Gewaltkriminalität seien die Zahlen etwa gleich geblieben, so Barbara Essing-Sieler, Leiterin der Führungsstelle Kriminalität. Das gelte auch für die Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte und gleichgestellte Personen, wie Justizbeamte, Feuerwehr und Rettungskräfte. Einen Anstieg gab es bei den Sexualdelikten von 71 in 2018 auf 90 im vergangenen Jahr. Davon waren 13 Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern. „Wir haben sicherlich eine Steigerung im Bereich der Kinderpornografie. Dem Bereich werden wir uns noch mehr widmen“, sagte Essing-Sieler. Einen Rückgang gab es bei der Rauschgiftkriminalität: von 384 Fällen (2018) auf 276 Fälle (2019).
Von den fünf Straftaten gegen das Leben blieb es dreimal beim Versuch. Da die Ermittlungen wegen des erwürgten Mitschülers in Wenden erst 2019 endeten, tauche dieser Fall auch erst in der Statistik 2019 auf, so Barbara Essing-Sieler. Zudem gab es die Bluttat in der Flüchtlingsunterkunft in Attendorn am 9. September 2019, bei der ein Syrer (35) seinen Landsmann (31) erstochen haben soll. Zudem habe Ende September vergangenen Jahres ein 15-Jähriger auf einem Spielplatz in Attendorn auf einen gleichaltrigen Jungen eingestochen. „Er wurde lebensgefährlich verletzt, ist aber Gott sei dank wieder wohlauf“, so Barbara Essing-Sieler.
Weniger Diebstähle
„Beim Diebstahl haben wir einen erheblichen Rückgang der Fallzahlen“, sagte Jessica Morgala, Leiterin der Direktion Kriminalität. Dies gelte aber nicht für Wohnungseinbrüche: „Da ist leider eine Zunahme zu verzeichnen. Die Bekämpfung bleibt einer der Schwerpunkte unserer Arbeit. Firmeneinbrüche sinken hingegen auf ein niedriges Niveau.“
Durch falsche Polizeibeamte und Enkeltrick werden vor allem ältere Menschen hinterlistig übers Ohr gehauen. Die Schäden sind beachtlich: In vier Fällen waren es im vergangenen Jahr insgesamt 94.200 Euro. Polizeidirektor Jürgen Griesing wies auf die Zunahme der Cyberkriminalität hin: „Das ist die Chance für die Täter, anonym zu bleiben. Da müssen wir mit den Ermittlungen noch konsequenter vorgehen.“