Kreis Olpe. Die Kits GmbH bereitet sich auf einen möglichen Coronavirus-Ausbruch in den Kindergärten im Kreis Olpe vor. Der Kreis will schnell informieren.
Das Kreisgesundheitsamt und die Kreisverwaltung werden keine Meldungen über mögliche Corona-Verdachtsfälle im Kreis Olpe veröffentlichen. Landrat Frank Beckehoff, der sich am Freitag Morgen auf Dienstreise befand, versicherte auf Anfrage unserer Redaktion, dass die Öffentlichkeit erst dann in Kenntnis gesetzt werde, wenn es tatsächlich einen Erkrankten im Kreis gebe. Beckehoff: „Sollte ein Corona-Infizierter im Kreis Olpe nachgewiesen sein, werden wir die Öffentlichkeit im Kreis Olpe zeitnah informieren.“
Im Kreishaus, so bestätigte Beckehoff, gebe es einen Corona-Arbeitskreis, den Kreisdirektor Theo Melcher leite. Melcher bestätigte auf Anfrage, dass Vertreter des Brand- und Bevölkerungsschutzes zu dem Arbeitskreis gehörten, der Rettungsdienst, das Gesundheitsamt, die EDV-Abteilung und die Pressestelle des Kreises.
„Erst, wenn es einen bestätigten Corona-Fall bei uns gibt, bilden wir einen Krisenstab. In diesem Fall ist ein koordiniertes Vorgehen notwendig, um Gefahren abzuwehren. Mögliche Kontaktpersonen des Infizierten müssen ermittelt und Maßnahmen nach dem Infektionsschutzgesetz vorbereitet und durchgeführt werden.“ Auch drastische Maßnahmen seien denkbar, wenn es darum gehe, eine Infektionskette zu unterbrechen, beispielsweise die Absage von Großveranstaltungen. Das, so Landrat Beckehoff, „steht momentan nicht zur Diskussion.“
Reise-Rückkehrer melden sich beim Gesundheitsamt
Auf der kreiseigenen Homepage informiert das Kreis-Gesundheitsamt ausführlich über das Thema Corona-Virus. Unter anderem berichtet die Behörde: „Reiserückkehrer aus Risikogebieten sind verunsichert und befürchten, sich mit dem Virus angesteckt zu haben. Wenn innerhalb von 14 Tagen nach Reisen in Gebiete, in denen Infektionen vorgekommen sind, Fieber, Husten oder Atemnot auftreten oder wenn Kontakt zu Personen bestand, die in diesen Gebieten gewesen sind, sollte der Hausarzt angerufen und die Behandlung abgeklärt werden. Das Gesundheitsamt ermittelt dann gegebenenfalls im Einzelfall, ob sich die Rückkehrer, bei denen sich Krankheitssymptome zeigen, während der Inkubationszeit von maximal 14 Tagen in den genau definierten Risikogebieten aufgehalten haben oder ob Kontakt zu einem bestätigten Fall bestanden hat.“ Der Kreis Olpe als Untere Gesundheitsbehörde halte sich „an die Vorgaben und Standards des Robert Koch-Institutes“.
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Um sich generell vor Atemwegserkrankungen zu schützen, sollten öfter die Hände mit warmem Wasser und Seife gewaschen werden. Der Rat des Gesundheitsamtes: „Fassen Sie sich nicht mit schmutzigen Händen ins Gesicht. Husten oder niesen Sie in Ihren Jackenärmel am Ellenbogen und nicht in die Hände. Verzichten Sie auf das Händeschütteln und halten Sie zu Erkrankten einen Abstand von ein bis zwei Metern ein.“
Notfallteam bei Kits GmbH gegründet
Die Kits GmbH, Träger von 181 katholischen Kindertageseinrichtungen mit 800 Mitarbeitern und 10.000 zu betreuenden Kindern in der Region, rechnet damit, dass auch in ihrem Betreuungsgebiet ein Coronavirus-Fall auftreten wird, bleibt aber entspannt. Natürlich gebe es einige aufgeregte Mitarbeiter, andere wiederum blieben recht gelassen, sagt Kits-Geschäftsführer Michael Stratmann, der gestern selbst zwei Kitas besuchte.
Die Kits GmbH hat am Freitag ein Notfallteam gegründet und den Krisenplan aktualisiert. „Wir haben eine Notfallnummer für unsere Kitas geschaltet, damit wir auch am Wochenende erreichbar sind“, so Stratmann. Weitergehende Maßnahmen als Informationen über den richtigen Infektionsschutz machten wenig Sinn. Denn die zu treffenden Maßnahmen würden durch die Behörden im Infektionsfall vorgegeben. „Da sind wir dann nur noch Befehlsempfänger“, so Stratmann. Im Moment gehe es darum, den Leitungen der Kitas Sicherheit zu geben.