Kreis Olpe. Die Sorge vor dem Coronavirus sorgt in den Supermärkten im Kreis Olpe für leere Regale. Kunden decken sich nicht nur mit Desinfektionsmittel ein.

Auch die Verbraucher im Kreis Olpe scheinen sich auf einen möglichen Ausbruch des Corona-Virus vorzubereiten. Handdesinfektionsmittel, Atemmasken und Co. sind in den Apotheken meist vergriffen. Doch die Menschen kaufen nicht nur Hygiene-Artikel in Apotheken auf.

In vielen Supermärkten sind Lebensmittel, insbesondere Trockenprodukte wie Nudeln und Reis, restlos ausverkauft. Jörg Dornseifer, einer der Geschäftsführer des gleichnamigen Frischemarkts, sagt, dass es seit Donnerstag eine extrem erhöhte Nachfrage gibt. „In anderen Regionen haben wir das schon letzte Woche gemerkt, hier im Sauerland ist es am Mittwoch so richtig angekommen.“

Nachfrage größer als im Weihnachtsgeschäft

Der Andrang der Kunden sei nicht das Problem, „aber unsere Ware beginnt leer zu laufen“, erklärt der Einzelhändler. Die aktuelle Situation sei schwierig händelbar. Man müsse nun in erster Linie die Mengen erhöhen, allerdings hänge das auch immer davon ab, wie viel in den Lagern an den verschiedenen Standorten zur Verfügung steht.

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Die Nachfrage im Frischemarkt Dornseifer ist nach seiner Aussage größer als in der Adventszeit. „Die Zeit rund um Weihnachten ist planbar, da bereiten wir uns drauf vor.“ Die Auswirkungen des Corona-Virus hingegen seien wenig bis gar nicht planbar.

„Corona-Effekt“ in Reisebüros noch überschaubar

Auch die Discounter-Kette Lidl bestätigt eine erhöhte Nachfrage ihrer Kunden – auch im Kreis Olpe. „Besonders Artikel aus dem Trockensortiment wie beispielsweise Konserven und Nudeln sowie aus dem Hygienebereich wie beispielsweise Toilettenpapier und Desinfektionsmittel werden aktuell stark nachgefragt“, sagt Eva Groß von der Pressestelle des Discounters. Um auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein, hat Lidl Notfallpläne entwickelt. So wurden Konzepte entwickelt, wie Filialen von anderen Lagerstandorten beliefert werden können als üblich, so Groß.

Die Reisebüros im Kreis Olpe spüren einen „Corona-Effekt“ bislang hingegen kaum. Zwar sei die Zahl der Buchungen leicht zurückgegangen, doch könne das auch mit den Karnevalstagen zusammenhängen. „Einige ältere Kunden fragen, ob sie zum Beispiel Italien-Reisen stornieren könnten“, sagt Özelm Can aus dem Sonnenklar-Reisebüro in Olpe. Da das ohne Reisewarnung derzeit nicht kostenfrei möglich ist, sei allerdings keine Buchung zurückgenommen worden.