Attendorn. Schwierige Situation: Stefan Lemmen vom Automobilzulieferer Mubea erklärt, wie sehr dem Attendorner Unternehmen das Coronavirus in Atem hält.

Für heimische Unternehmen wie den Attendorner Automobilzulieferer Mubea, der unter anderem Werke in China und Italien betreibt, sind die Auswirkungen durch das Coronavirus nicht von der Hand zu weisen. „In China ist es wirklich sehr drastisch, dort haben wir in unserem Werk die Produktion extrem herunterfahren müssen“, erklärt Stefan Lemmen, kaufmännischer Geschäftsführer bei Mubea.

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Im Februar blieb das Werk zwei Wochen länger als geplant geschlossen, allmählich würde der Betrieb aber wieder hochgefahren. „Allerdings mit verkürzten Schichtzeiten, weil unsere Kunden ja auch nicht arbeiten. Zudem liegt der ÖPNV komplett lahm und wir bekommen keine Spediteure“, skizziert der kaufmännische Geschäftsführer ein Bild des Ausmaßes. „Es nutzt uns ja auch nichts, wenn wir schöne Federn liefern, unser Kunde aber keine Autos produzieren kann, weil elektronische Bauteile aus China fehlen“, berichtet Lemmen. Zudem würde einige Mitarbeiter noch in Quarantäne sitzen, der Großteil jedoch wieder zur Arbeit kommen.

Zwei Werke in Italien

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In Italien besitzt das Attendorner Unternehmen zwei Werke – das eine in der Nähe von Turin, das noch nicht betroffen sei, und das andere am Lago Maggiore auf der Schweizer Seite, in dem größtenteils Grenzgänger aus Italien arbeiten. Durch die Ausbreitung des Virus droht eine Grenzsperrung, weshalb Mubea seine Mitarbeiter am Lago Maggiore gebeten hat, sich in der Nähe des Werkes vorübergehend einzuquartieren, um auch weiterhin zur Arbeit zu kommen. „Zudem stellen wir eine Mannschaft zusammen, die notfalls in der Schweiz aushelfen könnte“, so Lemmen.

Weitere Maßnahmen: vorerst keine Dienstreisen nach China, umfangreiche Gesundheitsvorsorgemaßnahmen im dortigen Werk wie Fiebermessen am Eingang, eine Verschärfung der Hygienevorschriften oder sogar Schließungen von Kantine.