Heggen. Es wird so bleiben: Anwohner Andreas Damm ärgert sich über die vielen Lkw-Fahrer, die als Abkürzung durch Heggen in Richtung Finnentrop fahren.

Andreas Damm kann es nicht mehr mit ansehen. Immer wieder rollen tonnenschwere Lkw durch Heggen. Morgens und nachmittags sei es am schlimmsten, sagt der Lackierermeister und Anwohner aus dem Finnentroper Dorf.

„In den vergangenen fünf Jahren hat sich der Schwerlastverkehr in unserem Ort gefühlt verdoppelt“, sagt Damm. Der Heggener hatte sich bei unserer Redaktion gemeldet, nachdem er den Bericht über die starke Verkehrsbelastung auf der L 880 im Repetal gelesen hatte.

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Zur Erinnerung: Diese Belastung ist in erster Linie dem Anstieg des Schwerlastverkehrs geschuldet. Hintergrund sind offenbar falsch programmierte Navigationsgeräte, die nur die kürzeste Route kennen, sowie Lkw-Fahrer, die die Mautgebühren auf Bundesstraßen umgehen wollen und deswegen durch das schmale Repetal brettern. Als Damm diesen Bericht las, habe er sich sofort an die Situation vor der eigenen Haustür erinnert gefühlt.

13.000 km Landstraßen

Die Landesbehörde Straßen.NRW betreut den größten Teil des NRW-Netzes von Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen.

Das gesamte Streckennetz umfasst rund 2.300 Kilometer Autobahnen, rund 4.440 Kilometer Bundesstraßen, rund 13.000 Kilometer Landesstraßen und rund 14.000 Bauwerke wie Brücken und Tunnel.

„Es gibt Speditionen, die fahren täglich hier durch. Aus Bequemlichkeit, weil es schneller geht und kürzer ist“, ärgert sich der Anwohner, der seine Werkstatt direkt an der Hauptstraße hat. Seine Vermutung: Die großen Brummis, die etwa in den Industriegebieten Ennest und Askay losfahren und in Richtung Finnentrop wollen, nehmen den kurzen Weg über die L 853 und damit über Heggen, anstatt den Schlenker über die L 539 (Attendorner Straße) zu wählen.

Straßen an ein, zwei Stellen sehr eng

Damm: „Die Konsequenzen für uns Anwohner sind Lärm, Emissionen und eine große Gefahr für Kinder.“ Hinzu komme, dass die Straße durch Heggen an ein, zwei Stellen sehr eng und kurvig sei, so dass es immer wieder dazu komme, dass sich begegnende LKW kaum aneinander vorbei kämen und die Straße verstopften, erzählt er.

Deswegen fordert Damm die verantwortlichen Behörden auf, den Ort Heggen für den Schwerlastverkehr zu sperren.

Die Erfolgsaussichten sind allerdings gering. „Die Hürden für so eine Maßnahmen sind sehr hoch“, erklärt Karl-Josef Fischer, Pressesprecher der Landesbehörde Straßen.NRW, in deren Zuständigkeit die L 853 liegt. „Ich kann es den LKW-Fahrern auch nicht verübeln, wenn sie über die Landstraße fahren. Genau dafür haben wir Landes- und Bundesstraßen.“ Im Übrigen seien sowohl die L 880 im Repetal als auch die L 853 durch Heggen breit genug und gut ausgebaut.

Dass sich Heggener Bürger über die Situation beschweren und eine Verbesserung herbeisehnen, ist für Bürgermeister Dietmar Heß keine neue Erkenntnis. Beschwerden habe es in den vergangenen Jahren immer wieder gegeben. Allerdings weiß Heß genau: „Wir reden nun einmal über eine Landstraße, die dem überörtlichen Verkehr dient. Aus grundsätzlichen Erwägungen wird der Landesbetrieb Straßen.NRW nicht dazu übergehen, die Straße für Lkw zu sperren.“

Mit örtlichen Spediteuren gesprochen

Allerdings würde sich die Gemeinde einer solchen Maßnahme auch nicht verwehren, wenngleich Heß darauf hinweist: „Wäre es eine gemeindliche Straße, dann könnten wir sie zwar sperren. Dann hätten aber auch die Anlieger das Problem, dass sie bei anstehenden Sanierungen durch die Anliegerbeiträge zur Kasse gebeten würden.“

Zudem, so Heß, habe sich die Situation durch den Kreisverkehr im unteren Heggen an der L 539 und durch entsprechende Beschilderungen verbessert. „Im Übrigen haben wir mit örtlichen Spediteuren gesprochen, ihre Fahrer dazu zu bewegen, nicht mehr durch den Ort zu fahren“, ergänzt Heß. Die Situation sei dennoch und zweifelsohne eine Belastung für den Ort, mit der die Heggener aber vermutlich weiterhin leben müssten. Zum Leidwesen von Andreas Damm und all den Heggenern, die den Schwerlastverkehr aus dem Ort haben wollen.