Olpe. Die Leitung der St.-Franziskus-Schule Olpe hat die Eltern in einem Brief informiert: In einer Wandschmiererei wird mit einem Amoklauf gedroht.
Über die Karnevalstage hatten die Schülerinnen und Schüler der St.-Franziskus Schule in Olpe frei. Erst am Aschermittwoch hat der Unterricht wieder begonnen. Allerdings sorgt ein Vorfall, der sich in der Schule bereits einen Tag vor Weiberfastnacht ereignet hat, für Sorge bei den Eltern.
Am Karnevals-Dienstag um 14 Uhr wurden sie per Mail informiert. Es geht um eine am 19. Februar in der großen Pause in einer Jungentoilette im Altbau der Schule entdeckte Wandschmiererei: „Amoklauf! Der Mittwoch, der kommt.“
Schulleitung verschickt Elternbrief
„Die Polizei wurde informiert, hat die Situation analysiert und die Gefahrensituation als nicht ernsthaft eingeschätzt. Darüber wurde die Schülerschaft durch das Kollegium informiert“, heißt es in dem Brief von Rektorin Dr. Gerlis Görg an die Eltern der 1104 Schülerinnen und Schüler. Der Unterricht finde am Mittwoch ganz normal statt.
Am Ende des Briefes der Schulleiterin heißt es: „Wir haben bisher keinen Elternnewsletter verschickt, weil die Polizei aufgrund ihrer Einschätzung davon abgeraten hat. Inzwischen sehen wir aber eine zunehmende Besorgnis bei Schülereltern und möchten durch diese Information beruhigen.“
Auf Anfrage sagte Michael Klein, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Olpe: „Die ermittelnden Beamten, die sich am vergangenen Mittwoch mit dem Fall beschäftigt haben, sind zu der Bewertung gekommen, dass in diesem Fall keine Ernsthaftigkeit vorliegt. Dabei wurden kriminalistische und kriminologische Erfahrungswerte in die Entscheidung einbezogen. Ein Erfahrungswert ist zum Beispiel, dass Täter eine Amoktat nie öffentlich ankündigen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von weiteren Kriterien, die in die Entscheidung eingeflossen sind.“
Polizei berät in Schule
Und weiter: „Auch gibt es im Bundesgebiet keinen uns bekannten gleich gelagerten Fall, bei dem es zu einer Tatausführung gekommen wäre. Generell geht die Polizei mit solchen Fällen professionell um, indem alle Fakten analysiert und einer Bewertung unterzogen wurden. Diese ergab in dem aktuellen Sachverhalt, dass nicht von einer ernsthaften Bedrohung ausgegangen werden muss.“
Die Polizei habe dennoch ein Ermittlungsverfahren aufgenommen, erklärte der Polizeisprecher, „da durch solche Taten immer auch ein erheblicher öffentlicher Unfrieden entsteht“. Die Polizei habe zudem am Schultag mit entsprechenden Kräften in der Schule beratend zur Seite gestanden.