Grevenbrück/Altenhundem. Der im letzten Jahr aufgelöste MGV Grevenbrück hat sein gesamtes Vermögen dem Elisabeth-Hospiz in Lennestadt übergeben.

Einig waren sich alle: Es war ein schöner und doch kein schöner Tag. Schön, weil sich der Hospizverein über eine großzügige Spende von mehr als 7000 Euro freuen kann; weniger schön, weil das Geld aus der Liquidation des MGV Grevenbrück 1925 e.V. stammt, der selbst gerne weiter existiert hätte. So wurden die letzten Vorstandsmitglieder des Vereins am Dienstagabend im Elisabeth-Hospiz bei der Übergabe des Spendenschecks noch einmal an die Vereinsauflösung vor einem Jahr erinnert.

Letzter Akt des MGV

Es war der letzte „Auftritt“ des Traditionsvereins, der in vier Jahren sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hätte. Doch wie zuvor schon der Grevenbrücker Kirchenchor und der Gemischter Chor musste der Verein im letzten Jahr „die Reißleine ziehen“, so Kassierer Josef Korte, weil nicht mehr genug Aktive zur Verfügung standen.

Am 19. Januar 2019 beschloss die Jahreshauptversammlung die Auflösung des gemeinnützigen Vereins, am 11. Februar wurde er aus dem Vereinsregister gelöscht. Aus rechtlichen Gründen mussten die Liquidatoren dann ein Jahr warten, um das Vereinsvermögen dem laut Satzung vorbestimmten Zweck zukommen zu lassen. Dieser war schon seit Jahren festgeschrieben. Das Vereinsvermögen sollte dem Elisabeth-Hospiz zugute kommen. Nicht von ungefähr, nicht wenige Sänger hatten ihren früheren Vorsitzenden Adolf Dolle öfter im Hospiz besucht und kennen die Einrichtung aus eigener Erfahrung.

Erfolgreiches Schlachtfest

Da der MGV viele Jahre erfolgreich das Grevenbrücker Schlachtfest veranstaltete und viele Gönner und passive Mitglieder hinter sich wusste, war die Vereinskasse zum Schluss mit 7.043,38 Euro noch gut gefüllt.

Pfarrer Heinrich Schmidt, der den MGV aus seiner Zeit als Pastor in Grevenbrück bestens kennt, bedankte sich herzlich für die Spende: „Das ist eine großartige Tat, weil wir in den Planungen sind, wie wir unser Angebot erweitern und vergrößern können.“ Denn das Elisabeth-Hospiz mit seinen sechs Plätzen ist zu 95 Prozent ausgelastet, 55 bis 70 Menschen werden pro Jahr dort begleitet. „Das ist schon sehr viel“, so Leiterin Monika Kramer.

MGV-Treff alle vier Wochen

Die meisten der zuletzt 22 Sänger des MGV Grevenbrück haben ihre Gesangskarriere beendet, einige wenige haben sich anderen Männerchören angeschlossen. Aber alle vier Wochen, am früheren Probetag Mittwoch, treffen sich einige MGV´er im Gasthof Born, um über die schönen Seiten des Vereinslebens zu klönen. Die Übergabe des Vereinsvermögen an den Hospizvereins gehört auf jeden Fall dazu.