Hünsborn. Kreis Olpe sieht aktuell keinen Bedarf für geplanten Kindergarten in Hünsborn. Geburtenzahlen in Gemeinde Wenden sinken.
Zwei Kindergärten gibt es in Hünsborn: die „Arche Noah“ im Familienzentrum und die Kita „Unter’m Regenbogen“. Eigentlich schien auch ein weiterer neuer zweigruppiger Kindergarten beschlossene Sache. Bereits im Bau- und Planungsausschuss am 26. Juni 2019 hatte die Wendener Verwaltung über entsprechende Pläne informiert. Im Zuge der geplanten Seniorenwohnanlage und des Neubaugebietes am Ortsausgang von Hünsborn in Richtung Oberholzklau solle gegenüber dem Parkplatz des „Nahkauf-Marktes“ die Möglichkeit für die Realisierung einer Kindertagesstätte geschaffen werden. Damit könne „der zukünftige Bedarf an Betreuungsplätzen aus dem Plangebiet, aber auch aus der Ortslage Hünsborn gedeckt werden“, so die Verwaltung.
Doch daraus wird jetzt erstmal nichts. Wie unsere Zeitung erfuhr, hat Bürgermeister Bernd Clemens im nicht-öffentlichen Teil der Wendener Ratssitzung am vergangenen Mittwoch informiert, dass der Kreis Olpe wegen der sinkenden Geburtenzahlen derzeit keinen weiteren Kindergarten in Hünsborn genehmigt. Dies sei Thema in den Kreisgremien im März.
Aktuell kein Bedarf
Auf Anfrage bestätigte Michael Färber, Leiter des Fachbereichs Jugend, Gesundheit, Soziales beim Kreis Olpe, dass es in dieser Woche ein Treffen mit den freien Trägern wegen der Ausbauplanung der Kindertagesstätten gegeben habe. „Einstimmig wurde entschieden, dass die ursprüngliche Idee, gemeinsam mit der Gemeinde Wenden einen neuen Kindergarten in Hünsborn zu planen, zur Zeit nicht weiterverfolgt wird.“ Wenden habe zwar vorgetragen, dass man wegen geplanter Baugebiete Bedarf sehe, doch sei dies aktuell nicht der Fall, so Färber: „Das mag für die Zukunft zutreffen, aber das können wir jetzt nicht berücksichtigen. Nach den festgestellten Bedarfen benötigen wir derzeit keinen zusätzlichen Kindergarten in Hünsborn. Es geht auch darum, dass wir keine Leerstände produzieren.“ Zudem würden ja auch durch die Maßnahmen in Schönau und Möllmicke weitere Kita-Plätze geschaffen.
Immer weniger Geburten
Knackpunkt sind die Geburtenzahlen. „Da gibt es in der Gemeinde Wenden einen deutlichen Rückgang“, berichtete Michael Färber. In der Tat. Die Geburten sanken von 221 im Jahr 2015 kontinuierlich: von 211 in 2017 auf 196 in 2018 und nur noch 178 im vergangenen Jahr. Aus dem Durchschnitt der Geburtenzahlen der letzten drei Jahre werde dann die Zahl für 2020 ermittelt. Dies seien 195 Geburten. „Wenden hat den größten Rückgang der Geburten im Vergleich zu den anderen Kommunen im Kreis Olpe“, sagte Färber.
Die Ausbauplanung der Kitas wird jedes Jahr neu festgeschrieben, so Färber. Im Kreishaus werde gerade die Vorlage zu dem Thema für die Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 3. März erstellt. „Wir werden das der Politik dann so vorschlagen“, sagte der Fachdienstleiter Jugend, Gesundheit, Soziales.