Finnentrop/Duisburg. Thyssenkrupp Steel: Werk in Finnentrop von möglichem Verkauf oder Schließung wohl nicht betroffen. Anders geht’s den Kollegen in Duisburg.

Natürlich beunruhigen Uwe Schulte die Nachrichten aus Duisburg sehr, Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz macht sich der Betriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp Steel in Finnentrop aber nicht. „Wir sind in Finnentrop gut aufgestellt. Bislang sind zum Glück noch keine Diskussionen aufgekommen, wonach auch wir von einer Schließung betroffen sein könnten“, betont Schulte im Gespräch mit dieser Redaktion.

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Den Stahlkochern aus dem Werk in Duisburg-Hüttenheim geht das anders. Am Donnerstagabend hatte der Personalvorstand den Betriebsräten und der Gewerkschaft IG Metall mitgeteilt, dass das Grobblech-Werk in Hüttenheim bis Ende Juni verkauft werden soll. Andernfalls würde der Standort mit mehr als 800 Beschäftigten dicht gemacht. Bekanntlich droht der Stahlsparte nach dem geplatzten Joint Venture mit dem indischen Tata-Steel-Konzern der Wegfall von mehr als 2000 Arbeitsplätzen.

230 Stahlkocher in Finnentrop

Schulte: „Wir machen uns große Sorgen um den gesamten Stahlbereich. Wir fordern eine Gesamtstrategie für die Jahre bis 2030, in denen es keine betriebsbedingten Kündigungen geben darf. In Duisburg geht es jetzt darum, in Verhandlungen mit dem Arbeitgeber zu treten, um sozialverträgliche Lösungen zu finden. Aus Betriebsratssicht ist hier das letzte Wort noch nicht gesprochen.“

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Bis Ende März gilt für die Stahlkocher noch ein Ergänzungstarifvertrag, den die IG Metall gemeinsam mit dem Gesamt- und Stahlvorstand sowie dem Gesamtkonzern-Betriebsrat ausverhandelt hatte. In dieser Zeit dürfen keine betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Möglicherweise verlängert sich dieser Vertrag um weitere drei Monate. Grundsätzlich fordern Schulte und seine Betriebsratskollegen einen Tarifvertrag, „der für alle Stahlstandorte gilt.“

Das Werk in Finnentrop mit seinen rund 230 Beschäftigten ist das kleinste der sieben Standorte in Deutschland.