Kirchhundem/Kohlhagen. Kein Windrad in Sichtweite der Wallfahrtskirche fordert nun auch die CDU-Fraktion in Kirchhundem.
In der Gemeinde Kirchhundem formiert sich eine Allianz, die verhindern will, dass die Sicht auf und von der Wallfahrtskirche auf dem Kohlhagen durch den Bau von Windenergieanlagen beeinträchtigt wird. Im letzten Jahr hatte dies bereits der Kirchenvorstand der Pfarrgemeinde St. Mariä Heimsuchung Kohlhagen in einem Schreiben an die Gemeinde gefordert (wir berichteten). Vor der Sitzung des Bauauschusses hatte sich am 29. Januar auch die Vorsitzende des Kreisheimatbundes Roswitha Kirsch-Stracke hinter die Forderungen gestellt. Gestern äußerte sich als erste Fraktion im Gemeinderat auch die CDU in diesem Sinne.
Abstandsflächen
In den bisherigen Planungen sei bereits mehrfach auf die Bedeutung des Schutzes besonderer Landmarken wie der Rhein-Weser-Turm und die Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung Kohlhagen hingewiesen und entsprechende Abstandsflächen berücksichtigt worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Fraktion: „Daran wird die CDU-Fraktion auch bei den anstehenden Planungen zur Ausweisung von Vorrangzonen für Windenergieanlagen festhalten. Im Rahmen des rechtlich Möglichen werden wir uns dafür einsetzen, dass in Sichtweite der Wallfahrtskirche Kohlhagen keine Windenergieräder geplant und errichtet werden“, so der Fraktionsvorsitzender Michael Färber.
Insgesamt sind mehr als 20 Windräder auf den Höhenrücken in der Gemeinde in der Planung, die meisten davon auf dem Rothaarkamm zwischen Heinsberg und Hilchenbach, aber auch im Bereich Albaum und Brachthausen.
Große Sorge
„Mit großer Sorge verfolgen wir die Diskussion um neue geplante Windräder. Die neue Bauart mit Höhen von 200 Metern wird die Landschaft nicht nur rund um den Kohlhagen deutlich verändern und negativ beeinflussen“, heißt es in dem Schreiben des Kirchenvorstands der Pfarrgemeinde Kohlhagen. Und weiter: „Für einen solchen Wallfahrtsort ist die Einbettung in die Schönheit der Natur existenziell. Die mittelbare Beeinträchtigung durch die möglichen, über 200 Meter hohen Windräder ist daher aus unserer Sicht nicht zu akzeptieren. Vor allem wäre die besondere Einheit von Wallfahrtsort und umgebender Natur zerstört.“
Landschaftsqualitäten nicht verschiebbart
Roswitha Kirsch-Stracke (Kreisheimatbund) stellte sich in ihrem Schreiben hinter die Forderungen des Brachthauser Gemeindevertreters Alfred Bierhoff. „Landschaftsqualitäten lassen sich nicht ‘verlegen’ und anderswo wiederherstellen, sondern sind unmittelbar orts-, weil höhengebunden.“
Der Kreisheimatbund Olpe unterstütze daher die Bitte des Gemeindevertreters Bierhoff im Sinne des Kirchenvorstandes Kohlhagen, „bei weiteren Planungen eine Abstandshaltung von mindestens 2000 Metern in Betracht zu ziehen, ja wir halten diesen Abstand - ähnlich wie seinerzeit bei der Hohen Bracht - auch im Rahmen des Umgebungsschutzes eines Denkmals für unbedingt notwendig.“