Kreis Olpe. Im SGV-Bezirk Südsauerland sind die beiden Vorsitzenden zurückgetreten. Ob sich neue finden werden, ist ungewiss.
Am Wochenende soll es ziemlich stürmisch werden, kein Wanderwetter in Sicht. Dunkle Wolken schweben jetzt bereits über der SGV-Gemeinschaft im Kreis Olpe. Die beiden Vorsitzenden des SGV-Bezirks Südsauerland sind zurückgetreten. Findet sich kein neues Führungspersonal, droht wie schon vor zwei Jahren die Auflösung der Verbandes, der immerhin 3300 Wanderfreunde im Kreis vertritt. Der zweite Vorsitzende Martin Jost aus Bamenohl hatte sich bereits Mitte letzten Jahres aus dem Vorstand zurückgezogen, Ende des Jahres legte dann auch die Vorsitzende Marie Quint ihr Amt nieder.
Vorsitzende beklagt mangelnde Unterstützung
Zu ihren Beweggründen will die Grevenbrückerin nichts Konkretes sagen, nur so viel, dass ihr innerhalb des Bezirksvorstands die Unterstützung gefehlt habe. Der im Mai 2018 neugewählte geschäftsführende Vorstand bestand nach den Rücktritten nur noch aus Schriftführer Stephan Ommer (Meggen) und Kassiererin Birgit Halbe (Olpe). Auf Bitten des Hauptvereins in Arnsberg sprang dann Martin Jost nochmals in die Bresche und fungiert im Moment als kommissarischer Vorsitzender des SGV-Bezirks.
Wie es nun weiter geht, hängt entscheidend von der Frage ab, ob sich in der nächsten Jahreshauptversammlung (der Termin steht noch nicht fest) neue Vorsitzende finden werden. Martin Jost winkt bereits ab: „Ich mit Sicherheit nicht“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Als stellvertretender Landesjugendwart, Schriftführer und Jugendwart des SGV Bamenohl sei er mehr als genug ausgelastet.
Ob die beiden verbliebenen Vorstandsmitglieder weitermachen, ist ebenso fraglich. Ommer hatte sich wie Jost vor zwei Jahren bereit erklärt, das Amt nur für eine Periode, also zwei Jahre, zu übernehmen.
Zweckoptimismus im Hauptverein
Offiziell üben sich die Funktionäre des SGV in Zweckoptimismus. Martin Jost: „Noch leben wir, wir haben drei Vorstandsmitglieder und drei Beisitzer.“ Auch Christian Schmidt , Geschäftsführer des SGV-Hauptvereins in Arnsberg, verspüre noch keine Nervosität. „Ich bin guter Dinge, dass wir nach der nächsten Versammlung wieder einen geschäftsführenden Vorstand haben werden.“
Erst 2018 war der SGV-Bezirk Südsauerland haarscharf an seiner Auflösung vorbeigeschrammt. In der Jahreshauptversammlung hatte sich niemand gefunden, der bereit war, eine Aufgabe im geschäftsführenden Vorstand zu übernehmen. „Wenn man keinen geschäftsführenden Vorstand mehr hat, dann bleibt nur der Gang zum Amtsgericht“, hatte Reinhard Heer aus Drolshagen, damals amtierender Bezirksvorsitzender, gesagt. Heer rief Ende Mai die Auflösungsversammlung in der Sauerlandhalle in Altenhundem ein. Nach einer Stunde des Bangens und Flehens fassten sich vier SGVer Marie Quint, Martin Jost, Stephan Ommer und Birgit Halbe ans Wandererherz und wurden von den 42 anwesenden Mitglieder gewählt. Doch das ist nun schon wieder Geschichte.
Auflösung letzte Alternative
Finden sich für die Arbeit auf Bezirksebene keine neuen Funktionäre, könnten die Vorsitzenden der 19 SGV-Abteilungen im Kreis Olpe abwechselnd die Vorstandsarbeit mitübernehmen. So wurde es bereits im Märkischen Kreis praktiziert. Gelingt dies nicht, wäre die tatsächliche Auflösung des Vereins die letzte Möglichkeit, dann würden die Abteilungen im Kreis Olpe in die Nachbarbezirke integriert.
Der SGV-Hauptverein will das vermeiden. Die Bezirke seien eine wichtige Kommunikations- und Organisationsebene, betont Geschäftsführer Schmidt. Die Bezirksvorstände sorgten für den Informationsfluss in dem Verband mit seinen 33.000 Mitgliedern. „Unser Vereinsgebiet umfasst ein Drittel der Fläche Nordrhein-Westfalens, da braucht man eine Mittelebene, um alle Informationen gut strukturiert an die Basis zu bringen“, so Schmidt.