Fretter. Neue Umkleiden: Die Fußballer aus Fretter hoffen bei ihrem Vorhaben auf Zuschüsse vom Land NRW. Zunächst muss der Gemeinderat Grünes Licht geben.

Bei den Fußballern des SV Fretter kommt vermutlich wenig Freude auf, wenn sie sich vor ihren Heimspielen in dem Umkleidetrakt auf der Sportanlage am Giebelscheid umziehen müssen.

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Denn die Kabinen, die stattliche 45 Jahre auf dem Buckel haben, sind mittlerweile in einem derart maroden Zustand, dass sie dringend renoviert werden müssen. Akuten Handlungsbedarf machen deshalb Bürgermeister Dietmar Heß und Marko Sasse, seit vielen Jahren 1. Vorsitzender des Sportvereins, aus. Übrigens sollen nicht nur die Kabinen erneuert, sondern auch der Schiedsrichterraum vergrößert und eine behindertengerechte Toilettenanlage gebaut werden.

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Ein Vorhaben, das der Verein nicht mal eben so aus der eigenen Portokasse bezahlen kann. Die geschätzten Kosten, die laut Sasse auf konkreten Angeboten lokaler Handwerker basieren und deshalb ziemlich realistisch seien, belaufen sich auf schlappe 230.000 bis 240.000 Euro. Einen Großteil dieser Summe, idealerweise genau die Hälfte, wollen die Fußballer aus dem Frettertal über das Landesförderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ abrufen. Einen Förderantrag wird der Verein bis Ende März über den Finnentroper Gemeindesportverband stellen.

Spielgemeinschaft

Die Fußballer des SV Fretter bilden mit denen vom SV Serkenrode eine Spielgemeinschaft, die SG Serkenrode/Fretter. Die erste Mannschaft spielt in der Bezirksliga.

Entschluss steht seit etwa zwei Jahren

Wird dieser Zuschuss gewährt, würde die Gemeinde ihrerseits nochmal ein Viertel der Gesamtkosten, also rund 60.000 Euro, beisteuern. Dieselbe Summe müsste schließlich der Verein aus seinem Eigenkapital und über Spenden aus der Wirtschaft oder von anderen Gönnern aufbringen. Voraussetzung ist allerdings auch, dass der Gemeinderat grünes Licht gibt, also ein politischer Entschluss hierfür gefasst wird. Insgesamt stehen der Gemeinde 300.000 Euro aus dem Fördertopf „Moderne Sportstätte 2022“ in diesem Zeitraum zur Verfügung.

Das Umkleidegebäude auf der Sportanlage am Giebelscheid in Fretter ist marode und soll deshalb grundlegend renoviert werden. 
Das Umkleidegebäude auf der Sportanlage am Giebelscheid in Fretter ist marode und soll deshalb grundlegend renoviert werden.  © privat

Der Entschluss zum Umbau des Umkleidegebäudes, das im Eigentum der Gemeinde steht und seit vielen Jahren unentgeltlich an den SV Fretter verpachtet wird, besteht indes schon seit etwa zwei Jahren. Damals hatten Vertreter des Vereins und der Gemeinde eine gemeinsame Ortsbegehung vorgenommen und sie waren sich schnell einig, dass etwas passieren muss.

Daraufhin bildete sich ein Arbeitskreis, unter anderem bestehend aus örtlichen Handwerkern, der über mehrere Monate genau prüfte, welche Vorgehensweise am sinnvollsten sei. „Zunächst“, erinnert sich der 1. Vorsitzende, „gingen unsere Gedanken hin zu einem kompletten Neubau. Diesen Gedanken haben wir aber schnell verworfen, nachdem die Kosten uns und unsere Mitglieder verschreckt haben.“ Unter 300.000 Euro wäre das so vermutlich nicht zu machen.

Außenmauern bleiben stehen

„Danach haben wir uns überlegt, ob sich eine Containerbauweise als Option darstellt, doch auch damit haben wir uns nicht so recht anfreunden können“, erläutert Sasse. So fassten die Beteiligten schließlich den Entschluss, statt auf einen Neubau auf eine Komplettrenovierung zu setzen, zumal dadurch auch die Außenmauern des Kabinengebäudes stehen bleiben können.

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Nicht betroffen ist im Übrigen das angrenzende Sportlerheim, das erst vor wenigen Jahren einen frischen Anstrich bekommen hat.

Zustimmung für das Vorhaben signalisiert auch die Politik, sofern die Finanzierung über das besagte Landesförderprogramm gesichert ist. „Das ist doch eine Win-win-Situation für Verein und Gemeinde, so sind alle glücklich“, betonte beispielsweise Stephan Bischopink (Freie Wähler) im Sportausschuss vergangene Woche.

Einen konkreten Zeitplan gibt es bislang noch nicht, der hängt auch von der erhofften Förderzusage des Landes und dem politischen Beschluss ab. Realistisch sei laut Marko Sasse jedoch eine Umsetzung im kommenden Jahr.