Attendorn. Nach dem Hackerangriff auf den Attendorner Automobilzulieferer Gedia hüllen sich Unternehmen und Staatsanwaltschaft in komplettes Schweigen.

Vor rund einer Woche ist der Attendorner Automobilzulieferer Gedia von einem schweren Hackerangriff heimgesucht worden. Als Konsequenz musste das Unternehmen seine gesamte IT-Infrastruktur herunterfahren und zahlreiche Mitarbeiter aus der Verwaltung waren nicht mehr arbeitsfähig. Immerhin liefen Produktion und Belieferung der Kunden planmäßig weiter.

Hinter dem Cyberangriff vermuten die Attendorner ein osteuropäisches Hackernetzwerk. Inwieweit die Verwaltung, die ihren Sitz im Industriegebiet Ennest an der Röntgenstraße hat, wieder „normal“ arbeiten kann, dazu darf sich Unternehmenssprecherin Caterina Dreher nicht äußern. „Aus ermittlungstaktischen Gründen dürfen wir derzeit keinerlei Auskünfte geben“, erklärte sie auf Nachfrage dieser Redaktion.

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Staatsanwaltschaft: Ermittlungen können Monate dauern

Allerdings hatte das Unternehmen in der vergangenen Woche erklärt, dass es Wochen oder gar Monate dauern werde, bis alle Abläufe wieder hergestellt seien. „Wir gehen von einem vorbereiteten, tiefgreifenden und sehr starken Angriff aus, den wir in dieser Form bei Gedia noch nicht erlebt haben“, hatte Vertriebsleiter Markus Hammer erklärt.

Zurückhaltend äußert sich auch Dr. Christoph Hebbecker, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Köln, die die Ermittlungen in der Abteilung Cybercrime an sich gezogen hat. „Solche Ermittlungen können Monate dauern, manchmal verlaufen sie auch komplett ergebnislos. Konkrete Angaben zum aktuellen Fall kann ich nicht machen.“

Gedia ist Spezialist für den Karosserie-Leichtbau und für Fahrwerksteile. Von den 4500 Beschäftigten arbeiten rund 950 Mitarbeiter in Attendorn. Der Attendorner Automobilzulieferer, der 2018 laut eigenen Angaben einen Jahresumsatz von rund 650 Millionen Euro erwirtschaftete, ist an acht Standorten weltweit vertreten.