In einem Unternehmen mit rund 1.700 Mitarbeitern, wie sie die Katholische Hospitalgesellschaft Südwestfalen beschäftigt, gibt es naturgemäß immer auch Unzufriedene. Das kann die überlastete Krankenschwester sein, die unterbezahlte Putzfrau, aber auch der überforderte Assistenzarzt. Kommt immer wieder einmal vor, ist in einem Krankenhaus vermutlich völlig normal.
Wenn aber ein ehemaliger ärztlicher Direktor, ein Chefarzt der Anästhesie, der über drei Jahrzehnte im Martinus-Hospital gewirkt hat und bekanntermaßen nicht zu den Lautsprechern der Region gehört, sich die Mühe macht, einen vierseitigen Brandbrief mit heftiger Kritik an den Verwaltungsrat zu schicken, müssten die Alarmglocken im Aufsichtsgremium schrillen.
Dass Hunold den gleichen Brief ein halbes Jahr später auch noch an die leitenden Ärzte des Unternehmens schickt, lässt den Schluss zu, dass ihn die Reaktion des Verwaltungsrates auf seine geäußerten Sorgen nicht zufriedengestellt hat. Friede, Freude, Eierkuchen? Wohl kaum.