Kreis Olpe/Sondern. Nachdem der Vorverkauf gerade einmal zweieinhalb Monate läuft, zeichnet sich ab, dass die meisten Karten im Sauerland bleiben.

Wer befürchtet hatte, anlässlich des Biggesee-Open-Air-Festivals vom 19. bis 28. Juni würden Auto-Heerscharen von weit her ins beschauliche Sauerland einfallen, kann beruhigt durchatmen. „Das Interesse aus der Region, also aus dem Kreis Olpe und den Nachbarkreisen, ist riesengroß. Zu mehreren Konzerten, allen voran zu Mark Forster, können wir aus dem Kartenvorverkauf absehen, dass rund 60 Prozent der verkauften Karten in der Region bleiben“, sagt Gisbert Kemmerling (62), erfahrener Konzertveranstalter aus Velmede-Bestwig, der bereits seit den 80er Jahren im Geschäft ist und bereits Größen wie Golden Earing, Eric Burdon, später die Ärzte und die Toten Hosen oder auch die Fantastischen Vier für Konzerte gewinnen konnte. Kemmerling macht deutlich: „Mein Leben ist mit Musik gepflastert.“

Sauerländer Hallen zu klein

Wenn es allerdings darum ging, das Sauerland mit solchen Events zu beglücken, so der Agenturchef, „sind wir aufgrund fehlender Locations einfach immer an Grenzen gestoßen.“

Sieben Tage - LOVRA als Neuverpflichtung

Das Biggesee Open Air wird vom 19. bis 28. Juni an insgesamt sieben Veranstaltungstagen, Freitag, Samstag, Sonntag, Donnerstag und wieder Freitag, Samstag, Sonntag am Sonderner Kopf auf dem Strandbadgelände des Campingplatzes Vier Jahreszeiten unter freiem Himmel stattfinden.

Fest steht, dass folgende Künstler auftreten: Silbermond (19. Juni), Wincent Weiss, Lea, Joel Brandenstein (20. Juni), Santiano (25. Juni), Mark Forster (26. Juni/ausverkauft) sowie beim Bigge Dance-Festival am 27. Juni Fritz Kalkbrenner, Ofenbach, Hugel, Marten Horger, Klingande und - aktuell noch dazugekommen -LOVRA.

LOVRA steht für LOve und LauRA. Während der 2018er-Festival-Saison legte LOVRA auf Festivals wie dem Melt!, Tomorrowland, Helene Beach, Nature One, Love Sea oder auch auf dem Artlake auf. Darüber hinaus war sie den Sommer über 17 Mal als Opening Act für DJ Ikone David Guetta auf Ibiza zu sehen.

Ob es die Olsberger Konzerthalle (Kapazität: 2000 Zuschauer) oder die Stadthalle Schmallenberg (2300 Zuschauer) seien, wer deutlich größere Konzerte in der Region umsetzen wolle, müsse Open Air planen: „Das Gelände des Jagdschlosses Arnsberg-Herdringen machte es möglich, auch Stars wie Richie Blackmore, BAP, aber auch Atze Schröder, Peter Fox oder die Fanta Vier zu verpflichten.“

Gisbert Kemmerling (rechts) hat schon viele Weltstars hautnah kennengelernt: Hier im Bild mit Eric Bazilian, dem Bandleader der legendären Hooters. Vom Biggesee Open Air-Projekt ist Kemmerling rundum begeistert.
Gisbert Kemmerling (rechts) hat schon viele Weltstars hautnah kennengelernt: Hier im Bild mit Eric Bazilian, dem Bandleader der legendären Hooters. Vom Biggesee Open Air-Projekt ist Kemmerling rundum begeistert. © WP | Privat

Und als er 2017 Dietmar Harsveldt kennengelernt habe, hätten sich mit dem Gelände in Sondern ähnliche Möglichkeiten aufgetan. Kemmerling gerät ins Schwärmen: „Man kann der Region nur gratulieren, dass ein solcher Visionär wie Dietmar die Möglichkeit erkannt hat, das phänomenale Gelände in Sondern für diese Art von Konzertveranstaltungen zu nutzen.“

Mit absoluten Profis der Szene, so Kemmerling, habe er sich das Strandbadgelände und das Drumherum genau angesehen. Ganz wichtig, so der Sauerländer: „Wir setzen bei der Organisation auf Fachleute der ersten Kategorie, absolute Profis.“

Die Besten der Branche

Dabei meint Kemmerling unter anderem Veranstaltungsmeister Oli Schulte, der für die international renommierte Veranstaltungs-Agentur Hannover Concerts arbeite und bereits Mega-Konzerte in großen Stadien technisch gestemmt habe: „Da geht es unter anderem um den Bereich Licht, um den Ton oder den Bühnenaufbau. Schulte spielt in der allerersten Liga, hat Konzerterfahrung mit Weltstars wie U 2, Peter Gabriel und Genesis oder Coldplay, wenn diese Bands Stadien mit 40.000 oder 50.000 Leuten gefüllt haben.“

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Weiterer wichtiger Mann: Bernd Hagen, der für die Infrastruktur zuständig sei, also unter anderem für die Genehmigungsverfahren, die Security, die Vorbereitung des Konzertgeländes und so fort.

Dass man nichts dem Zufall überlasse und mit Leuten agiere, die zu den besten in ihrer Branche gehörten, habe einen einfachen Grund: „Das Biggesee-Open-Air ist eine Premiere, und dann muss und wird so etwas beim ersten Schuss auch funktionieren.

Der bisherige Verlauf des Kartenvorverkaufs zeige, dass die Region auf ein solches mehrtägiges Festival offenbar händeringend gewartet habe: „Mit einem solchen Ansturm auf die Karten in so kurzer Zeit hätten wir nicht gerechnet. Wir sind mehr als zufrieden.“

Hälfte der Zielmarken erreicht

Neben Mark Forster, dessen Konzert nach wenigen Wochen ausverkauft war, entwickle sich der Vorverkauf auch für die anderen Konzerte sehr gut.

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Kemmerling: „Wir haben uns natürlich für alle Events gewisse Zielmarken gesetzt. Und schon nach kaum zweieinhalb Monaten liegen wir schon über der Hälfte dieser Zielmarken.“ Nach dem ersten Ansturm vor Weihnachten sei es zwar etwas ruhiger geworden, „das ist aber normal, meist zieht es nach Karneval wieder kräftig an.“ Wer sicher gehen wolle, solle nicht zu lange warten. Kemmerling: „Das kann je nach Künstler plötzlich sehr schnell gehen und ausverkauft sein.“

Das gelte nicht nur für die Konzerttage mit Topstar wie Wincent Weiss, Silbermond oder Santiano. „Auch das Bigge Dance-Festival mit den DJ’s ist gefragt. Der älteren Generation sind Namen wie Fritz Kalkbrenner oder Ofenbach vielleicht nicht geläufig, aber da stehen auf den einschlägigen Internet-Portalen zum Teil Millionen Fans dahinter. Und das merken wir auch beim Vorverkauf.“

Drei Bands am 21. Juni

Zu den beiden Sonntagen wollte Kemmerling bezüglich bereits verpflichteter Künstler noch nicht viel sagen: „Das machen wir erst, wenn alles unter Dach und Fach ist. Die Verhandlungen für den ersten Sonntag am 21. Juni sind weit gediehen. Ich kann wohl so viel verraten, dass drei Bands spielen werden, davon eine bekanntere Formation und zwei im Vorprogramm.“

Zu den weiteren Kartenanfragen und Bestellungen sagte Kemmerling, dass es auch internationale Anfragen, beispielsweise aus Holland und Belgien gebe.

National seien viele Anfragen aus dem Ruhrgebiet gekommen.

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