Finnentrop. „72-Stunde-Aktion“ des BDKJ: Jugendliche aus Finnentrop freuen sich über kleine Geldgeschenke. Bürgermeister blickt auf ein Jahrzehnt zurück.

Mit dem traditionellen Neujahrsempfang ist die Gemeinde Finnentrop in das neue Jahrzehnt gestartet. Den Weg ins Rathaus fanden am Donnerstagabend unter anderem Vertreter der Kirchen, der Schulen, der Vereine, der Wirtschaft und der Kommunalpolitik.

Klimabündnis für Finnentrop

In seiner Rede erklärte Heß, dass er in den nächsten Wochen ein Klimabündnis für Finnentrop ausrufen möchte. Er betonte: „Wir haben schon eine Reihe von Initiativen in der Vergangenheit ergriffen. Nicht nur Grün fordern, sondern auch Grün handeln. Ich rufe alle, die guten Willens sind, auf mitzudenken und mitzumachen.“

Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des Jugendbürgerpreises. Ausgezeichnet wurden die Finnentroper Initiatoren der „72-Stunden-Aktion“ des Bundes der Katholischen Jugend (BDKJ). Deutschlandweit griffen die Teilnehmer im vergangenen Frühjahr politische oder gesellschaftliche Themen auf. Die Heggener Kolpingfamilie hatte ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt, indem sie ihre 72-Stunden-Aktion mit einer großen Menschenkette in Herzform auf dem Schützenplatz begann. Beim Nationen-Buffet wurde die Zusammenkunft von Menschen aus unterschiedlichen Ländern gefördert. Ein Grillabend und ein Generationen-Frühstück rundeten die Aktion ab. Initiatoren waren Lena Koschorreck, Jordi Klein, Jule Berghoff, Hannah Belhau und Maarten Belhau.

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Die „Working Hand’s“ aus Finnentrop hatten den Saal der Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk renoviert und dabei etwa eine neue Sitzecke und Lagerräume geschaffen. Zu den Protagonisten zählten Sebastian Ende, Luisa Peuker, Julia Mozigemba, Nadine Mozigemba, Nadine Ziegert, Eva Hoffmann und Florian Baier. „Diese jungen Menschen zeigen, dass ehrenamtliches Engagement dazu führt, dass durch gemeinsames Anpacken große Ziele verwirklicht werden können“, lobte Bürgermeister Dietmar Heß in seiner Laudatio. „Für uns besitzt diese Auszeichnung einen großen Wert. Wir nehmen ihn stellvertretend für alle Kinder, die geholfen haben, entgegen und richten unseren Dank an unsere Sponsoren“, betonte Sebastian Ende (27) aus Finnentrop. „Gemeinsam haben wir in unserer Kirche den Staub weggewischt und ein bisschen Farbe an die Wand gebracht“, ergänzte der Physiotherapeut. Neben Urkunden gab es für die jungen Ehrenamtler auch kleine Geldgeschenke von der Gemeinde.

Festakt mit der Heimatministerin

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In seiner Rede blickte Bürgermeister Heß unter anderem auf das vergangene Jahrzehnt zurück. Die Beseitigung des Bahnübergangs, der Ausbau des Radweges von Bamenohl nach Lenhausen, die Sanierung der Gesamtschule oder die Entwicklung des Industriegebietes Wiethfeld – dies seien wesentliche Erfolge aus der jüngeren Vergangenheit. „Zur Attraktivität unserer Gemeinde gehört die Stärkung der sozialen, schulischen und kulturellen Infrastruktur. Wir sind gut unterwegs bei der Digitalisierung unserer Schulen“, betonte er exemplarisch. Natürlich erinnere er sich auch gerne an die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen in 2019 zurück, vor allem an den Festakt mit Heimatministerin Ina Scharrenbach in der Aula der Gesamtschule.

Aber: „Natürlich gab es in dieser Zeit auch Dinge, die trotz erheblicher Anstrengungen weniger oder nicht gelungen sind“, betonte der Heggener und spielte beispielsweise auf den Zwist mit dem Jagd- und Sportschützenverein Frettertal an, der bekanntlich den Lenhauser Tunnel für seine Schießzwecke benutzt. Die Gemeinde, Eigentümerin des Tunnels, möchte diesen indes für den Radwegeausbau verwenden und pocht darauf, dass der Verein so schnell wie möglich den Tunnel verlässt.

Viele Projekte vor der Brust

„Ich bedauere sehr, dass die Debatten häufig zu konfrontativen Begegnungen ausgeartet sind, dass unterschiedliche Auffassungen innerhalb der Dörfer zu Rissen innerhalb der dörflichen Gemeinschaft geführt haben. Ich wehre mich allerdings deutlich gegen Vorwürfe, dies alles sei eine Folge des Vorgehens der Verwaltung. Wir haben uns in vielen öffentlichen Veranstaltungen den notwendigen Diskussionen gestellt, haben versucht, auf jedes Argument einzugehen“, erklärte Heß zur Windkraft, derzeit eines der bestimmende Themen in der Gemeinde.

Und auch künftig werde sich viel tun, unterstrich er in seiner Rede. Beispiele seien der Neubau des Feuerwehrhauses, die Umgestaltung der Festhalle oder Attraktivierung der Sauna im Erlebnisbad Finto. „In all diesen Herausforderungen liegen große Chancen, die Gemeinde auch zukünftig weiterzuentwickeln“, warb er zum Ende seiner Rede, die er in diesem Jahr übrigens zum elften Mal gehalten hatte, um eine möglichst breite Unterstützung. Die Erstauflage des Neujahrsempfangs fand nämlich in 2010 statt – ebenfalls zu Beginn eines neuen Jahrzehnts.