Kreis Olpe/Grevenbrück. Eine neue, größere evangelische Gemeinde ist entstanden. Darauf müssen sich alle einstellen und nach vorne schauen.

In der evangelischen Kirche Grevenbrück, dem offiziellen Hauptsitz der neuen ev. Gemeinde Attendorn-Lennestadt, waren die Gläubigen in großer Runde am Sonntagmorgen zusammengekommen, um in einem Festgottesdienst Gottes Segen für den gemeinsamen Weg der neuen Kirchengemeinde zu erbitten.

Rund 9000 Gemeindemitglieder, diese Zahl nannte unserer Zeitung Superintendent Klaus Majoress (Lüdenscheid), bilden die neue Gemeinde auf dem Gebiet der vier Kommunen Attendorn, Finnentrop, Kirchhundem und Lennestadt.

Gemeindestruktur

Pfarrer Andreas Schliebener und Pfarrer Dr. Christof Grote (Attendorn), Pfarrerin Rose-Maria Warns (Finnentrop) und Pfarrer Dr. Jörg Ettemeyer (Lennestadt-Kirchhundem) werden die Aufgaben in der neuen großen Gemeinde untereinander aufteilen.

Dabei werden sie unterstützt von den Pfarrern Volker Bäumer und Achim Schwarz (Kirchenkreis) sowie von Jugendreferentin Kristina Ashoff und Jugendreferent Sven Vorderbrück.

Die Pfarrstelle in Grevenbrück wird mit dem Eintritt von Pfarrer Hans-Joachim Keßler in den Ruhestand nicht wiederbesetzt und auch die zweite Stelle in Lennestadt-Kirchhundem ist weggefallen.

Für die Vereinigung der vier Diasporagemeinden waren organisatorische Gründe ausschlaggebend, angesichts zurückgehender Gemeindegliederzahlen und somit knapperer finanzieller Möglichkeiten.

„Sie bemühen sich um das gute ökumenische Miteinander“, mit diesen Worten begrüßte anfangs Superintendent Klaus Majoress den ersten Vertreter der Katholischen Kirche im Kreis Olpe, Dechant Andreas Neuser. Außerdem den ersten Bürger des Kreises Olpe, Landrat Frank Beckehoff und Attendorns Bürgermeister Christian Pospischil.

Am musikalischen Teil des einstündigen Gottesdienstes war auch der Kirchenchor des Bezirks Lennestadt-Kirchhundem beteiligt.

Einander entdecken

Klaus Majoress machte in seiner Predigt deutlich, dass „Gottes Gnadenjahr neue Anfänge schenkt“ und führte weiter aus: „Menschen kommen zusammen, begegnen einander, entdecken einander. Sie schauen nicht nur auf Vergangenes, wehklagend darüber, wie schön doch früher einmal alles war. Sie schauen nicht auf Unterschiede, auf die Andersartigkeit des anderen. Sie schauen nicht auf die Fehler und die Schuld anderer, nicht auf Trennendes, sondern blicken nach vorn, gehen weiter, versuchen der Zukunft ein Gesicht zu geben. Wo das gelingt, ist ein neuer Anfang gemacht. Auch wenn es heute nur in dem Mikrokosmos unserer kleinen südsauerländischen Welt beginnt. So geht es um mehr als Einsparungspotentiale und Strukturveränderungen. Wer den Neuanfang nicht als Chance für einen neuen Aufbruch begreift, wird nicht verstehen, worum es geht. (...) Wo wir aus der Gnade Gottes leben, gibt es nicht Menschen erster und zweiter Klasse.

Organisatorische Änderungen

Gegen Ende des Gründungsgottesdienstes gab Presbyterin Claudia Wollny organisatorisch bedingte Änderungen bekannt. So beginnen die Sonntagsgottesdienste in der Erlöserkirche in Attendorn und in Altenhundem erst um 10.30 Uhr (bisher 10 Uhr), in Grevenbrück ändert sich die Zeit auf 9.15 Uhr (bisher 9.30 Uhr). Der Gottesdienstbeginn in der Christuskirche in Finnentrop bleibt unverändert bei 10.30 Uhr, in der Friedenskirche in Petersburg ändert sich die Zeit auf 9 Uhr (bisher 8.45 Uhr).

Bezirksversammlung

Der Bezirksausschuss des Bezirks Lennestadt-Kirchhundem wird die Bezirksversammlung für die Kirchenwahl 2020 am Sonntag, 19. Januar, in der Kirche in Altenhundem im Anschluss an den Gottesdienst durchführen.

In den anderen Bezirken erfolgen die Bezirksversammlungen am Sonntag, 26. Januar. Die Wahlen zum Presbyterium finden am Sonntag, 5. April, in allen Bezirken statt. In den Bezirken Attendorn und Lennestadt-Kirchhundem sind jeweils fünf Stellen zu besetzen, in den Bezirken Finnentrop und Grevenbrück jeweils vier Stellen.