In der Gastronomie, aber auch im Einzelhandel ist es eine Binsenweisheit: „Die Leute können ihr Geld nur einmal ausgeben.“ Was der Volksmund meint? Wer sein Geld für ein Frühstück im Café Extrablatt ausgegeben hat, ist erst einmal satt, wird kaum noch ein andere Café in der Olper City ansteuern. Und wer zehn Bier und ein Zwiebelschnitzel des abends im Klumpen, Samos oder Löwen genossen hat, der hat vermutlich auch erstmal genug. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. An sich kein Drama. Und dem Extrablatt darf niemand vorwerfen, dass es derart erfolgreich ist.

Die Olper Politik, die sich (hoffentlich) offenen Auges in den nächsten Jahren mit dem Entwurf einer neuen, kleinen und feinen zweiten City beschäftigt, sollte das im Hinterkopf haben. Ein Blick in die Nachbarschaft und auf den sogenannten City-Galerie-Effekt warnt. Natürlich kann das neue Fleckchen Olpe rund um Bahnhof und Obersee allen helfen, Attraktivität steigern und viele Menschen in die Kreisstadt locken, die bislang nicht zum Kundenpotenzial gehören.

Es kann die alte City aber auch austrocknen - angefangen mit der sterbenden Gastronomie und endend mit einem schwindsüchtigen Einzelhandel, austrocknen. Wenn der Pannenklöpper seine Pfanne nur noch einsam vor sich hin schmiedet, wird es für eine Rolle rückwärts zu spät sein.