Helden. Das geplante Dorfhaus in Helden sorgt weiterhin für Gesprächsstoff.

Das geplante Dorfhaus in Helden bleibt ein politischer Dauerbrenner. So nehmen die Attendorner SPD und CDU in ihren Informationsblättern vor Weihnachten noch einmal Stellung zu dem im Rat abgelehnten Projekt, das ehemalige Feuerwehrhaus in Helden in ein Dorfhaus umzubauen. Dabei kommen sie erwartungsgemäß zu ganz unterschiedlichen Einschätzungen.

Das sagt die CDU:

CDU-Fraktionschef Wolfgang Teipel hatte in der Stadtverordnetenversammlung Ende September keinen Zweifel an seiner Skepsis gegenüber dem 350.000 Euro teuren Projekt im Repetal gelassen. Allerdings sagte Teipel für die Christdemokraten zu, sich mit dem Thema im nächsten Jahr noch einmal beschäftigen zu wollen. Folgt die CDU aber der Meinung ihres Fraktionskollegen Rolf Schöpf, dürfte das Dorfhaus schon jetzt erledigt sein. In einem Meinungsbeitrag für das Mitteilungsblatt „Union für Attendorn“ schreibt Schöpf unter anderem: „Nun ist Helden in der glücklichen Lage, über eine sehr gute Vereinsstruktur zu verfügen (...) und ebenfalls über ausreichende Örtlichkeiten zur Durchführung der ehrenamtlichen Tätigkeiten. Mir erschließt sich hier nicht der Mehrwert, der entstehen und den Steuerzahler um die 350.000 Euro kosten soll, da der Schützenverein eine Raumvergrößerung seiner Schützenhalle plant, die aus dem gleichen Topf gefördert werden soll und weiteren zusätzlichen Platz für alle gewünschten Aktivitäten bietet. Dieser Raum wird vom Schützenverein gepflegt und erhalten.“

Rolf Schöpf meldet sich zu Wort.
Rolf Schöpf meldet sich zu Wort. © WP | Foto: Privat

CDU-Ratsherr Schöpf ärgert sich zudem „über die Art und Weise, in der die Verwaltung die Beschlussvorlage erarbeitet hat“. In seinem Beitrag heißt es weiter: „Ich bin der Meinung, dass man alle Dörfer und deren Bewohner gleich behandeln muss. Da kann es nicht sein, dass einige alles umsonst bekommen und ihnen bei der Abwicklung geholfen wird, während andere sich abrackern, kaum Unterstützung erhalten und dann noch hohen finanziellen Aufwand selbst tragen sollen.“ Dem Dorfverein Helden sei das Dorfhaus nach dem Motto angeboten worden: „Ihr bekommt das Feuerwehrhaus auf einem Silbertablett; schlüsselfertig ohne für euch zu tragende finanzielle Belastungen“.

Das sagt die SPD:

Die Gegenrede kommt von Günter Schulte im Informationsblatt des SPD-Ortsvereins Attendorn „aS“. Dort blickt der SPD-Stadtverordnete und Geschäftsführer des Dorfvereins Helden unter dem Titel „Dorfverein Helden fällt aus allen Wolken“ und mit der Zwischenzeile „Aus heiterem Himmel: Dorfhaus abgelehnt“ auf die Abstimmung im Stadtrat am 25. September zurück: „Die Mitglieder des Dorfvereins schauen sich entgeistert an und können die Welt nicht mehr verstehen. 14 Tage zuvor hatte im Hauptausschuss das Abstimmungsergebnis 10:1 für diesen Antrag gelautet. Die vier Mitglieder der CDU stimmten damals noch einstimmig für den Antrag. Marius Becker für die Fraktion FDP/Grüne ebenfalls, nachdem er das Konzept des Dorfhauses vorher überschwänglich gelobt hatte.“

Nur die UWG habe auch in der Hauptausschuss-Sitzung aus Kostengründen das Vorhaben abgelehnt und war zwei Wochen später ihrer Linie treu geblieben.

Schulte: „Mitglieder der SPD-Fraktion und Bürgermeister Pospischil können mit ihren Argumenten keine Änderung im Abstimmungsverhalten erreichen: Mit 19:15 Stimmen wird der Antrag des Dorfvereins abgelehnt und der Weg zu einer 65-prozentigen Förderung des Projekts versperrt (…) Die SPD ist der festen Überzeugung, dass beide sehr unterschiedlichen Anträge (Schützenverein und Dorfverein) eine realistische Chance auf Förderung gehabt hätten. Daher werden wir in Zukunft das Vorhaben des Dorfvereins unterstützen, weil uns das Konzept überzeugt hat und wir den handelnden Personen Rückhalt geben möchten, die sich der Herausforderung gestellt haben.“