Kirchhundem. Die Gemeinde Kirchhundem will in den nächsten 15 bis 20 Jahren 58 Gemeindestraßen erneuern. Für alle Maßnahmen werden Anliegerbeiträge fällig.

Der Titel „Infrastrukturprogramm Straße“ klingt relativ harmlos. Doch dahinter verbirgt sich ein Auftragsvolumen von 15 Millionen Euro. Soviel will die Gemeinde im Idealfall in den nächsten 15 bis 20 Jahren in den gemeindlichen Straßenbau investieren. Im Detail geht es um 58 Einzelmaßnahmen, für die auch Anliegerbeiträge fällig werden, sofern diese nicht irgendwann doch noch abgeschafft werden.

Riesiger Investitionsstau

In einer Bürgerversammlung in Brachthausen erklärte Andreas Krep von der Verwaltung den Hintergrund. In den letzten Jahren hat die Gemeinde aufgrund klammer Haushaltslage viel zu wenig in den Straßenbau investiert, nur die nötigsten Schäden auf den 430.000 Quadratmetern Gemeindestraßenfläche wurden beseitigt. Es besteht also ein riesiger Investitionsstau. Krep: „40 Prozent der Gemeindestraßen sind in einem so schlechten Zustand, dass wir sie nicht mehr instandsetzen können.“ Das betrifft vor allem die Straßen, die vor 1975 gebaut wurden. Fakt ist auch, dass diese Straßen nach heutiger Gesetzeslage beitragspflichtig erneuert werden.

Orientierungsdaten

Angst, dass er bereits in Kürze zur Kasse gebeten wird, muss kein Grundstücksbesitzer haben. „Das Programm beinhaltet grobe Orientierungsdaten ohne jede Priorisierung der Maßnahmen“, so Bürgermeister Andreas Reinéry. Die Umsetzung des Programms hänge auch von der Finanzlage der Gemeinde und aktuellen Situationen ab. „Wir hatten in 2018 vier Starkregenereignisse, so etwas kann plötzlich die gesamte Planung über den Haufen werfen.“

Investitionsprogramm Gemeindestraßen in Kirchhundem

Folgende Straßen, bzw. Teilstücke davon, stehen im Infrastrukturprogramm der Gemeinde:

Albaum: Im Knickhahn, Mühlenstraße, Bracht-, Kapellen-, Burg- und Brachthauser Weg;

Benolpe: Zur Rimmert, Am Olpebach, Heidering;

Flape: Schulweg;

Heinsberg: Bergstraße, Auf dem Kamp;

Hofolpe: Sonnenstraße, Hogge, Saalweg, Kampstraße (Antoniusstraße bis Ecke Obere Kampstraße);

Kirchhundem: Flaper Schulweg, Lehmkuhle, Am Emberg, Am alten Hammer, Siegener Straße, Tötenweg, Bahnhofsweg;

Oberhundem: Schniersweg, Feriendorf, An der Hardt, Am Heken, Hauptstraße, Inkenweg;

Rahrbach: In der Gade, Hochstraße, Bruchstraße, Zur Hardt;

Schwartmecke: Schwartmecke;

Silberg: Hohlweg;

Welschen Ennest: Alte Königsstraße, Im Baumgarten, Einsiedeleiweg, Pfarrer-Sauerwald-Straße, Zur Wolfhardt, Schützenweg, In der Wiese, Limkerweg;

Würdinghausen: In der Hundem, Selbecker Weg, Schmiedeweg, Alter Königsberg.

Welche Straße wann an die Reihe kommt, darüber entscheidet im Einzelfall der Gemeinderat. Dennoch sollten die betroffenen Anlieger sich bewusst sein, dass „ihre“ Straße auf der Liste steht.