Attendorn. 2.000 Euro für die Hupendo-School in Nairobi für die Anschaffung von neuen Schulbüchern. Schüler mit verschiedenen Aktionen in Attendorn
Es ist bald Weihnachten und in dieser Zeit sind gute Taten besonders gefragt. Und eine gute Tat wurde am Donnerstagmorgen im Attendorner Rivius Gymnasium vollzogen.
Schulleiter Rudolf Hermanns, seine Stellvertreterin Daniela Greitemann sowie die Schulpflegschaftsvorsitzende Nicole Raulfs und die Sprecherin der Schülervertretung, Aida Baradari, überreichten einen überdimensional großen Scheck über 2.000 Euro für die Hupendo-School in Nairobi in Kenia an das Ehepaar Karin und Fritz Nicolay. Vorausgegangen war ein SOS-Hilferuf der Eheleute und Attendorner Neubürger Nicoly, die jetzt im Tangel wohnen, an das Gymnasium. Sie unterstützen schon seit Jahren die Hupendo-Scholl. Rund 600 Schülerinnen und Schüler werden an der Primary School (Grundschule) und Secondary School (weiterführende Schule) unterrichtet.
Durch einen Erlass des kenianischen Staats werden jetzt vollkommen neue Schulbücher eingeführt. Die Beschaffung kostet sehr viel Geld. Und da hat jetzt das Rivius recht unbürokratisch geholfen. Schulleiter Rudolf Hermanns sagte unserer Zeitung, dass „wir zwei Tage lang überlegt haben, was wir machen können.“
Schulpartnerschaft im Gespräch
Aus Sammel- und Spendenaktionen, wie zum Beispiel dem Kuchen- oder Waffelverkauf, waren noch Beträge vorhanden. Auf Preisgelder für Schulwettbewerbe konnten die Rivianer ebenfalls zurück greifen. So entstand der Gesamtbetrag von 2.000 Euro, der zur Ausstattung für das erste bis dritte Schuljahr genommen werden soll. Nicolys erzählte im Pressetermin schon von schlaflosen Nächten, denn sie hatten mit dem Besorgen des zusätzlichen Betrags schon ihre Schwierigkeiten Mit ihrem riesigen Familien- und Freundeskreis unterstützen sie die Hupendo-School bereits seit Jahren mit rund 37.000 Euro im Jahr, damit jedes Kind täglich eine warme Mahlzeit in der Slum-Schule erhält. Natürlich nicht zu vergleichen mit einem üppigen Mittagessen in Deutschland. „Es gibt Bohnen und Mais und an Feiertagen etwas Huhn dazwischen“, erzählt uns Karin Nicolay, die auch eine Partnerschaft des Rivius Gymnasiums mit der Hupendo-School ins Gespräch brachte.
In diesem Zusammenhang berichtete die stellvertretende Schulleiterin Daniela Greitemann, dass man überlege, den jährlichen „Tag für Afrika“, an dem die Schüler ein Sozialprojekt durchführen, als Tag für die Hypendo-School zu konkretisieren. Geplant haben Karin (81) und Fritz Nicolay (84), im März des kommenden Jahres noch einmal nach Kenia zu fliegen. 40 Jahre führten sie ein Schuhgeschäft und wohnten in Echternhagen. Danach orientierten sie sich neu. Ein Rentnerleben, ohne weitere Verpflichtung, war für sie zu langweilig. Und da fanden sie in der Kölner Kirchenzeitung eine Annonce, für ein Jahr das Gästehaus der Schwestern vom kostbaren Blut in Nairobi zu führen, bewarben sich dort und bekamen auch den Zuschlag. Und vor Ort in Kenia kam dann auch der Kontakt zur registrierten und anerkannten Hupendo-School zustande.
Ehrenamtshütte auf Weihnachtsmarkt
Doch der Einsatz von Karin und Fritz Nicolay und dem Freundeskreis Hupendo-Schule geht weiter. Auf dem Weihnachtsmarkt, der am Freitag eröffnet wird, belegen sie eine Ehrenamtshütte und verkaufen bis zum 10. Dezember Afrikanisches Kunsthandwerk für den guten Zweck. Im Angebot hat der Freundeskreis unter anderem Engel aus Sisal und Bananblättern und Keramik. Aber auch afrikanischer Schmuck wird angeboten. „Dieser wird von Witwen, die nicht abgesichert sind, hergestellt“, erzählt Karin Nicoly.