Helden. Klaus und Bernhard Gabriel feiern 25-jähriges Bühnenjubiläum und werden von ihren Fans im früheren Feuerwehrhaus in Helden gefeiert.

Zweieinhalb Stunden Klamauk und Kokolores. Beim „Überraschungsabend“ von Karl Kappes und Bernhard Bockbier im ehemaligen Feuerwehrhaus bekam fast jede(r) sein Fett weg. An erster Stelle natürlich die Nachbarn aus Dünschede.

Seit einem Vierteljahrhundert treiben die Brüder Klaus und Bernhard Gabriel als Karl Kappes und Bernhard Bockbier ihr Unwesen im oberen Repetal. Angefangen hatte alles vor 25 Jahren mit einem Auftritt beim Heldener Carnevals Club (HCC). Damals musste das Duo im Wohnzimmer von Meinolf Zeppenfeld vorspielen. „Heute kann man einfach dahingehen“, sind die Gründer des Vereins „Freudentränen“ überzeugt.

Seitenhieb auf Attendorner CDU

Imaginäre Glückwünsche durften bei den ausverkauften Jubiläumsauftritten am Freitag- und Samstagabend natürlich nicht fehlen. Zu den Gratulanten gehörte nebenauch Bürgermeister Christian Pospischil. „Das zählt ja fast mehr als Platten Seppl“, freute sich Bernhard Bockbier.

Die Attendorner CDU, bedauerte Karl Kappes, habe ihre Glückwünsche zurückgezogen, weil gleichzeitig auch die Triathlonabteilung des TV Attendorn 25 Jahre alt geworden ist. Das war natürlich ein Seitenhieb auf die Entscheidung der Christdemokraten im Stadtrat, den Umbau des Feuerwehrhauses in ein Dorfhaus vorerst nicht zu unterstützen. Ein Thema, bei dem Karl Kappes alias Klaus Gabriel (Vorsitzender des Dorfvereins) zurzeit „schwarz sieht“.

Durch den Kakao gezogen

Es waren aber weniger die Ausflüge in die große und kleine Politik, die für zahlreiche Lacher und viel Spaß im bestens gelaunten Publikum sorgten. Immer dann, wenn das Heldener Duo das Dorfleben und bekannte Repetaler durch den Kakao zog, hielt es die Besucher nicht mehr auf ihren Sitzen. Versicherungsexperte Peter Rüenauver erlebte vor Ort mit, wie er in den „Kurznachrichten aus Helden“ mehrfach zur Hauptperson wurde.

Den Ehren- und wieder 1. Vorsitzenden des MGV Helden-Repetal, Herbert Zens, ernannten Karl Kappes und Bernhard Bockbier kurzerhand wegen einer missglückten Garderoben-Vermietung beim Heiratsmarkt in der Schützenhalle zum „St. Martin für Arme“.

An die „Hölle im Himmelreich“ erinnert sich Kappes noch gut. Damals musste er bei der Herrensitzung der Karnevalsgesellschaft Attendorn alleine auftreten. Die Kritik eines im Repetal bestens bekannten Reporters mit einem guten Draht nach ganz oben war sehr positiv. Die Realität in der Hansestadt nach mehr als vier Stunden Programm sah ganz anders aus.

Wo sind die Kneipen hin ?

Bei der Suche nach einem dritten Mann für ihren Karnevals- und Heimatverein „Freudentränen“ wurde es sentimental. „Wo sind sie hin, all die Kneipen?“. Damals hatte das Duo in der Distelbar in Niederhelden oder beim „Hobel“ in Rieflinghausen gesucht. Vergeblich, so die Hobby-Rapper aus Helden. Was blieb, waren am Ende „ vier fantastische Bier“. Deshalb hat Karl Kappes angelehnt ans Heimatshoppen die Aktion „Ich bin Frühshopper“ ins Leben gerufen.

Am Ende ihres fast zweieinhalbstündigen Programms, bei dem die Gabriel-Brüder in Dutzende von Rollen schlüpften, konnten sie einen Gast aus dem Siegerland begrüßen, „der Heimat des verschütteten Humors“. Der Mann aus Siegen-Weidenau hatte sogar eine Art Didgeridoo mitgebracht, das Musikinstrument der australischen Aborigines. Was Klaus Gabriel damit anstellte, war im wahrsten Sinne des Wortes umwerfend.