Berlinghausen. Julia Sondermann hat einen eigenen Dekoladen in Berlinghausen eröffnet. Hier gibt es aber nicht nur Geschenkartikel zu kaufen.
Es ist ein kleines Fachwerkhaus, das auf dem Hof der Familie Sondermann in Berlinghausen entstanden ist. Eine Treppe führt ins Innere. Ein angenehmer Duft füllt den Raum. Der Geruch von Holz, Tannenzapfen, Papier. Julia Sondermann steht hinter der Theke. Sie verpackt Kerzen für eine Kundin. „Warte, ich gebe Dir noch eine Tüte dazu“, sagt sie und lächelt. Die Inhaberin des kürzlich neu eröffneten Dekoladens in der Schmalemicke „Stallkind“ hat bereits ihre ersten Stammkunden. Doch es gibt nicht nur Geschenkartikel zu kaufen. Im Erdgeschoss wartet auf die Besucher eine kleine Überraschung.
Schlichte Wohnaccessoires
Julia Sondermann ist 40 Jahre alt und arbeitet als Industriekauffrau in Olpe. Zusammen mit ihrem Mann Markus betreibt sie im Nebenerwerb einen Biobauernhof. Dort werden Kühe gezüchtet, das Rindfleisch verkauft. Das Wohnhaus ist ein ehemaliger Kuhstall, der in viel Eigenleistung umgebaut wurde. Auf dem Vorhof, den jetzt das neue Fachwerkhäuschen ziert, stand ursprünglich eine alte Miste. „Mein Mann hat viel selbst gemacht“, sagt die zweifache Mutter stolz. „Auch die Möbel für den Laden, die Theke, die Tische, das Regal. Es ist einfach toll geworden.“
Im Innern des neuen Dekoladens ist alles aus Holz. Die Decke, die Wände, der Boden, die Möbel. Auf den Tischen und in den Regalen stehen Kerzenschalen, Gestecke, Tassen. Es gibt Karten zu verschiedenen Anlässen zu kaufen, Halstücher in unterschiedlichen Größen. Alles ist schlicht gehalten. Und genauso will es Julia Sondermann auch. Sie kauft vor allem bei skandinavischen Firmen ein. „Bei mir gibt es Wohnaccessoires, die man selbst dekorieren kann“, erklärt sie. „Es soll ganz individuell sein. Ich zeige meinen Kunden gern, wie man die Artikel dekorativ in Szene setzen kann, aber da kann jeder selbst schauen, wie es ihm am besten gefällt.“
Eine große Leidenschaft
Die Idee, einen eigenen Laden zu eröffnen, hatte Julia Sondermann schon länger. Es wurde viel geplant, schließlich dürfen die Familie und der Beruf nicht darunter leiden. „Da steckt in der Vorbereitung natürlich viel Arbeit“, erzählt die Mutter. „Ich habe zuhause Moos getrocknet für die Kränze. Und auch mit den Lieferanten musste einiges geklärt werden. Aber die Zeit, die man dort investiert, darf man nicht rechnen. Sie ist sinnvoll investiert in ein Hobby, in eine Leidenschaft für die ganze Familie.“
Auch ihre beiden Kinder sind mit dabei. Nora ist neun Jahre alt, ihr Bruder Nils ist sieben. Sie haben geholfen, die Papiertüten mit dem Stallkind-Logo zu stempeln. Und außerdem kommen ihre Tiere ganz groß raus. Nora und Nils haben nämlich Schafe und Ziegen. Sie stehen unterhalb des Dekoladens in ihrem Stall. Die Nolana-Schafe Paula und Laura schaffen es mit ihren vorwitzigen Nasen über das Gatter, wenn Besucher da sind. Schließlich wollen sie die Streicheleinheiten nicht verpassen. Im Stall gibt es auch einen Sitzbereich, von dort können Kinder und Erwachsene die Tiere erleben. Ein kleiner Spielplatz rundet das Angebot ab. Und genau darum geht es Julia Sondermann. Sie möchte mit ihrem Dekoladen nicht nur Geschenkartikel verkaufen - das Gesamtkonzept aus wohlfühlen, abschalten, entspannt stöbern und genießen steht im Vordergrund. „Die Menschen freuen sich über kleine Momente“, erklärt die Inhaberin. „Kleinkinder brauchen keinen ganzen Tag im Zoo.“
Sortiment wird angepasst
Die Eröffnung vergangenen Samstag lief richtig gut, erzählt sie. Etliche Besucher kamen und stöberten in den Regalen. Julia Sondermann freut sich, dass ihr Konzept so gut angenommen wird. Ihr Sortiment wird sie den Jahreszeiten entsprechend anpassen. Bald kommt die Weihnachts-Deko. Vielleicht bietet sie im neuen Jahr auch einen Stempel-Workshop an. Sie hat nämlich auch Perlenfischer Designstempel im Angebot. Aber unabhängig vom Sortiment – die Schafe und Ziegen freuen sich (zu den Öffnungszeiten) ganzjährig über Besuch.