Halberbracht. Erste Infoveranstaltung in Halberbracht zum Thema Solarenergie. Experten erklären, wann eine Photovoltaikanlage sinnvoll ist.
Im August informierte die Stadt Lennestadt darüber, dass Halberbracht das erste „Solardorf“ im Stadtgebiet werden soll. Am Dienstag fand nun in der Schützenhalle Halberbracht die erste Infoveranstaltung zu diesem Thema statt. Halberbracht deshalb, weil das 1000-Seelen-Dorf mit 431 Metern der höchste Ort in der Stadt Lennestadt ist und damit auch die meisten Sonnenstunden verbucht. Ziel der Veranstaltung war es, die Zuhörer über die Technik, Kosten und Nutzen von Photovoltaikanlagen zu informieren und natürlich möglichst viele Halberbrachter Hausbesitzer für den Einbau einer modernen Photovoltaikanlage zu gewinnen.
Die Schützenhalle in Halberbracht war sehr gut besetzt. Und auch die Bürger in den anderen Orten von Lennestadt sollen in den kommenden Wochen in den Genuss eines solchen Infoabends kommen. „Ich freue mich sehr, dass so viele interessierte Bürger gekommen sind. Ich bin in den letzten Wochen oft gefragt worden, warum ist die Veranstaltung nur in Halberbracht. Wir machen hier jetzt erstmal den Auftakt, denn Halberbracht ist durch seine geografische Lage besonders gut für Photovoltaikanlage geeignet. Aber wir kommen auch in die anderen Orte“, versprach Stefan Hundt, Bürgermeister der Stadt Lennestadt.
Nicht jedes Dach geeignet
Drei Redner informierten die anwesenden Bürger über Technik und Kosten von Photovoltaikanlagen. Das waren: Martin Rabe (Klimamanager der Stadt Lennestadt) zum Solardachkataster der Stadt Lennestadt, Dirk Kleffmann (Geschäftsführer der Firma Iqma Energie in Eslohe) zur Technik von Solarstrom-Anlagen, und als Hauptredner Stefan Hoffmann (Energieberater der Verbraucherzentrale) mit Details und zum Ablauf der Solar-Aktion. Martin Rabe gab zu verstehen: „Alle Dächer von Lennestadt zusammen könnten eine PV-Leistung von 120.000 kWp erzielen. Das würde rechnerisch den Haushaltsstrom von allen Bürgerinnen und Bürgern von Lennestadt und Kirchhundem zusammen erzeugen.“
Ob ein Ort oder ein Haus überhaupt für den Einbau von Photovoltaikanlagen geeignet ist, kann man im „Solardachkataster“ nachschauen. Rund 1000 Städte und Gemeinden in Deutschland sind inzwischen kartiert, darunter auch Lennestadt. „Es nützt zum Beispiel nichts, auf ein Dach eines Hauses eine Solaranlage zu bauen, das unter lauter Bäumen im Schatten steht“, sagte Klimamanager Martin Rabe. Dieses Problem besteht in Halberbracht definitiv nicht. Der Ort hat durch seine Lage laut Solarkataster der Stadt ein besonderes Solarpotenzial.
So groß wie möglich
Fazit der rund einstündigen Veranstaltung: Alle drei Redner ermunterten die Bürger in Halberbracht aus Kosten- und Klimagründen zum Bau von Solaranlagen. Stefan Hoffmann: „Die Einspeisevergütung für Photovoltaik sinkt. Von Oktober bis Dezember von 10,18 über 10,03 im November auf 9,89 Cent/kWh im Dezember. Deshalb gilt: Wenn Photovoltaik dann jetzt.“
Die Anlage sollte laut Hoffmann so groß wie möglich sein. „Man sollte das ganze Dach ausnutzen. Das rentiert sich schneller. Man hat geringere Kosten pro kWp und die Wartungskosten fallen weniger ins Gewicht. Außerdem sollte man schon heute ans E-Auto, Wärmepumpe und Co. Denken“, sagte Hofmann.
Weitere Infos gibt es im Internet auf der Seite der Stadt Lennestadt unter www.lennestadt.de/inno vativ/Umwelt-und-Klimaschutz/Klimaschutz/Solardachkataster