Elspe. Das traditionelle Benefizkonzert zugunsten des Elisabeth-Hospizes in Lennestadt lockt am fast 800 Besucher in die Showhalle des Elspe Festivals.
Das traditionelle Benefizkonzert zugunsten des Elisabeth-Hospizes in Lennestadt lockte am Donnerstagabend fast 800 Besucherinnen und Besucher in die große Showhalle des Elspe Festivals. Ihren guten Namen haben sich die Hospizkonzerte weit über die Grenzen des Kreises Olpe hinaus durch ihren Spiritus Rector Martin Schäfer erworben, der 27 Jahre lang neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Hospizvereins für das gute Gelingen und den schon legendären Ruf der Traditionsveranstaltung unermüdlich sorgte. Und der im Laufe der letzten Jahrzehnte freundschaftliche Kontakte zu den europäischen Militärorchestern der absoluten Spitzenklasse systematisch aufbaute.
Seine Arbeit wurde unter großem Applaus des Publikums u. a. von Bürgermeister Stefan Hundt und dem Hospizvereins-Vorsitzenden Pfarrer Heinrich Schmidt ausdrücklich gewürdigt. So wundert es nicht, dass auch diesmal wieder zwei Ausnahme-Blasorchester ins Sauerland gereist waren, um sich ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache zu stellen. Die im Vergleich zum bisherigen Veranstaltungsort Sauerlandhalle in Altenhundem erheblich höheren Eintrittspreise scheuten die Freunde konzertanter Blasmusik offenbar nicht, wie sich an der erfreulich großen Resonanz zeigte. Hauptsponsor Sparkasse ALK stockte die Einnahmen mit einem Scheck über 5000 Euro auf.
Melancholische Untertöne
Den Auftakt des rund 2 ½-stündigen Konzertes machte das Repräsentationsorchester der ukrainischen Streitkräfte unter der musikalischen Leitung von Oberst Igor Bykowsky. Teilweise ungewohnte Klangfarben mit deutlichen slawisch-melancholischen sowie folkloristischen Untertönen sorgten für neue musikalische Erlebnisse, auf die sich das Publikum mit offenen Ohren und Herzen einließ. Sängerin Galina Dovbetska verzauberte mit ihren Liedern, an denen auch der Ehrengast Oberst Wladimir Dashkowsky, Leiter der Militärmusik in der Ukraine, seine helle Freude gehabt haben dürfte. Eine Stunde lang wurde das ukrainische Repräsentationsorchester mit seinen fantastischen Solisten und seiner immensen Klangfülle seinem Namen vollauf gerecht.
Als ideale – nicht nur musikalische – Botschafter des Landes Mecklenburg-Vorpommern erwiesen sich das Heeresmusikkorps Neubrandenburg und sein musikalischer Leiter Oberstleutnant Christian Prchal , dem der freundschaftliche Brückenschlag zwischen der berühmten Seenplatte und dem Land der tausend Berge mühelos gelang. Und der auch noch Zeit fand, junge Nachwuchsmusikerinnen und -musiker eine Ausbildung in seinem Musikkorps schmackhaft zu machen. Auch dieses Orchester präsentierte sich als perfekte Einheit professioneller Solokünstlerinnen und -künstler. Sehr zur Freude des Publikums, das nicht mit Beifall geizte. Völkerverständigung über Grenzen hinweg – für die Mitglieder der beiden Orchester eine Selbstverständlichkeit.
Hingabe des Orchesters
Der gemeinsame Auftritt von fast 150 virtuosen MusikerInnen, dazu Werke, die bekannter sind und bei denen daher auch der Funke schnell übersprang, sorgten für eine regelrecht freundschaftliche Stimmung. Es muss auch bei Oberst Christoph Lieder für ein echtes Gänsehautgefühl gesorgt haben, ein derart riesiges Orchester zu dirigieren. Zum Abschluss dann die beiden Nationalhymnen. Die Hingabe der Orchester war deutlich zu spüren. Bei Organisten heißt es „Tutti“, wenn sie alle Register ziehen. Nach vielen Dankeshymnen für den uneigennützigen Einsatz für das Hospiz für den gesamten Kreis Olpe und darüber hinaus dankte dann auch das Publikum: Mit stehenden Ovationen und langem Applaus.