Rom/Schreibershof. Glaube, Sitte, Blasenpflaster: Die Aktion der Schreibershofer Schützen fand ihren krönenden Abschluss mit der Audienz bei Papst Franziskus.
Andreas Dörner, Vorsitzender der St. Laurentius-Schützen aus Schreibershof, war seine Freude durchs Handy anzumerken: „Wir sind alle glücklich und heilfroh, dass alles so gut geklappt hat“, gab er gestern einen Einblick in die Gemütslage der rund 150-köpfigen Delegation aus dem Sauerland, die gerade die Audienz bei Papst Franziskus auf dem Petersplatz miterlebt hatte.
In 84 Tagen nach Rom
Kein Wunder: 1750 Kilometer hatten insgesamt 28 verschiedene Wandergruppen auf dem Weg von Schreibershof in die Heilige Stadt zurückgelegt, um in 84 Tagen die Fahne bis auf den Petersplatz zu tragen - und das alles im Jahr des 120-jährigen Vereinsbestehens. Mehr geht nicht.
Wie berichtet, hatte Dörner gemeinsam mit Drolshagens Bürgermeister Uli Berghof die letzte Wander-Delegation angeführt, die am Samstag plangemäß in Rom und auf dem Petersplatz eintraf. „Rund 170 Schützen und Freunde aus Schreibershof und Umgebung waren vor Ort, um uns auf den letzten Metern zu begleiten, ein tolles Gefühl, außergewöhnlich, Gänsehaut pur. Da ist schon die eine oder andere Träne geflossen“, resümierte Dörner im Gespräch mit unserer Redaktion.
Aber nicht nur die Mitgereisten können sich ein Bild von dem machen, was die Schreibershofer in Rom erlebt haben: „Hier sind unendlich viele Fotos gemacht worden“, versicherte der Vorsitzende.
Am vergangenen Samstag hatte es nach der Ankunft einen Empfangs-Gottesdienst gegeben, in der Basilika San Lorenzo. Dörner: „Dort liegen die Überreste unseres Schutzpatrons Laurentius.“
Gottesdienst im Petersdom
Montags folgte nach einem touristischen Programm am Wochenende ein weiterer Gottesdienst in einem Seitenschiff des Petersdomes, den der aus dem Siegerland stammende Kurienbischof Josef Clemens mit den Gästen aus dem Sauerland feierte. Clemens lebt bereits seit 46 Jahren in Rom.
Der Höhepunkt dann am Mittwochmorgen, als Papst Franziskus den Fahnenoffizieren Sven Schröder (48) und Thorsten Fernholz (46) die Hände schüttelte und der Fahne seinen Segen gab. Franziskus habe einige freundliche Worte für die Gäste aus Deutschland gefunden. Dörner: „Er hat sich gefreut und unsere ordentliche Leistung gelobt.“
Nach so viel Action in den vergangenen Wochen und Monaten fiel dem Vorsitzenden schließlich ein Stein vom Herzen: „Vor der Audienz hatte ich noch eine halbwegs schlaflose Nacht, ob alles auch klappen würde.“ Letztlich seien aber alle rund 150 Mitstreiter zur Audienz auf dem Petersplatz zugelassen worden und hätten den Heiligen Vater „ganz nah erleben dürfen“.
Während das Abenteuer Italien und Rom für den Großteil der Sauerländer damit beendet ist, hängen Vorsitzender Dörner und seine Offiziere Sven Schröder und Andreas Hilchenbach noch eine Woche Italien-Urlaub hinten dran. Keine Frage: Das haben sie sich verdient.