Schöndelt. Auf dem Grundstück des derzeitigen Spielplatzes am Bürgerhaus soll unter anderem ein Bachlauf freigelegt und mehr Sitzplätze geschaffen werden.
An Gerätschaften mangelt es dem kleinen Kinderspielplatz in Schöndelt auf den ersten Blick nicht. Die Kleinen können hier rutschen, schaukeln, wippen oder im Sandkasten toben. Theoretisch. In der Praxis, erklärt die dreifache Mutter Eva Schmies, die in dem 100-Einwohner-Dörfchen oberhalb von Fretter lebt, wird der Platz aber kaum genutzt. Wer, wie sie selbst, kleine Kinder hat, der hat auch eine eigene Schaukel oder eine Rutsche im Garten stehen. Deshalb ist in der Dorfgemeinschaft bereits seit Längerem der Gedanke gereift, den kleinen Spielplatz einer neuen Bestimmung zuzuführen.
Die Idee: Ein Ort für jedermann. Ein Mehr-Generationen-Platz. „Einen richtigen Dorfplatz haben wir hier nämlich nicht“, erklärt Eva Schmies, die als Freiraumplanerin die Ideen zur Umgestaltung federführend mit vorangetrieben hat. Und Bauamtsleiter Ulrich Hilleke weiß: „Dieser Platz bietet sich als Treffpunkt für das Dorf an, zumal er direkt zwischen Bolzplatz und Bürgerhaus liegt. Hier kommen auch gerne mal Schulklassen vorbei.“
Bach offenlegen
Als kleines Highlight des neuen Platzes soll der Schöndelter Bach, der verrohrt unter dem Platz hindurchfließt, offengelegt und, mit kleinen Trittsteinen versehen, über das Grundstück geleitet werden. Rechts und Links davon sollen laut der aktuellen Planungen verschiedene Sitzgelegenheiten und eine Feuerstelle geschaffen werden und natürlich bleiben auch das eine oder andere Kinder-Spielgerät, wie beispielsweise das Karussell, das laut Schmies noch am stärksten genutzt wird. „Warum auch immer“, sagt die junge Mutter und grinst. Einer Verschönerungs-OP soll sich zudem der kleine Vorplatz vor dem angrenzenden Bürgerhaus unterziehen. Auch hier sollen neue Sitzmöglichkeiten aufgestellt und das Eingangs-Podest vor dem Bürgerhaus verlängert werden, beispielsweise um dieses dann als kleine Bühne zu nutzen. Natürlich alles barrierefrei.
Die Altglas-Container und Mülltonnen sollen mit Hilfe einer Hecke aus Laubgehölzen aus dem Sichtfeld der Besucher und Einwohner verschwinden. „Darüber hinaus würden wir gerne eine Wildblumenwiese anlegen und insgesamt mehr Grün schaffen. Uns schwebt ein kleines Beet mit Sitzecken vor“, erklärt Katrin Ahlers vom Tiefbauamt der Gemeinde Finnentrop.
Kosten: rund 95.000 Euro
Die Kosten belaufen sich auf rund 95.000 Euro, der Rat hat bereits grünes Licht gegeben. Über das Förderprogramm „Dorferneuerung 2020“ hofft die Gemeinde nun auf einen finanziellen Zuschuss in Höhe von gut 60.000 Euro, so dass etwas mehr als 30.000 Euro Eigenanteil verbleibe. Übrigens: Die Freiwillige Feuerwehr Schöndelt führt aktuell die Pflegearbeiten am Spielplatz durch und habe bereits zugesagt, diese Arbeiten auch künftig zu übernehmen. Dann nicht mehr auf dem Spielplatz, sondern auf dem neuen, schicken Mehr-Generationen-Platz.