Altenkleusheim. Nach erfolgreicher Probebohrung nach Wasser informierte die Krombacher die Altenkleusheimer.

Aufruhr im Olper Randdorf Altenkleusheim: Die Krombacher Brauerei führte zuletzt Probebohrungen zur Grundwassergewinnung, ähnlich wie in Schönau, auch in Altenkleusheim durch und ist fündig geworden. Eine Dorfversammlung am Donnerstagabend sollte den Bürgern Klarheit verschaffen, ob es mit den Bohrungen weiter geht und was die Brauerei im Dorf vorhat:

„In Schönau fühlten sich die Bürger nicht richtig abgeholt“, erklärte Ortsvorsteher Volker Köhler zu Beginn der Versammlung. Das wolle man in Altenkleusheim besser machen, um die Unruhe im Dorf frühzeitig zu besänftigen. Dazu wurden Helmut Schaller, technischer Geschäftsführer der Krombacher Brauerei, und Frank Schmidt, Hydrogeologe aus Bielefeld, der für die Krombacher Brauerei tätig ist, nach Altenkleusheim eingeladen, um über die Probebohrungen und ihr weiteres Vorhaben zu berichten. Auch Helmut Schaller räumte Fehler in Schönau ein: „Ich habe die Situation falsch eingeschätzt. Ich bin davon ausgegangen, dass der Kreis mit der Kommune spricht“.

Erste Bohrung in Altenkleusheim

Er erklärte den Bürgern, dass in Altenkleusheim eine Sondierungsbohrung unterhalb des Umspannwerks in der Nähe des Sportplatzes abgeschlossen worden sei. Dies sei mit der Wasserbehörde abgestimmt und genehmigt worden. „Diese Bohrung war erfolgreich. Die Wasserqualität ist von bester Güte. Man könnte das Wasser quasi als Babynahrung verwenden“, informierte der technische Geschäftsführer der Brauerei die Bürger.

Zuvor war Kontakt zu den Waldbauern aufgenommen und alle Schritte ordnungsgemäß genehmigt worden. Für die Bürger waren all diese Schritte bis gestern Abend allerdings unbekannt gewesen: „Ich habe mich bei der Stadt erkundigt, und die zuständigen Leute wussten nichts von einer Genehmigung“, beklagte ein Bürger.

Langzeitversuch

Und wie geht es jetzt weiter? „Es könnte durchaus lohnenswert sein, in Zukunft Wasser in Altenkleusheim für die Krombacher Brauerei zu gewinnen“, erklärte Schaller. Dazu müsse man die Bohrungen aber ausweiten und einen Langzeitversuch durchführen. Auch das müsse natürlich von der Wasserbehörde genehmigt werden. „Erst dann kann man sehen, was der Brunnen tatsächlich hergibt“, so Schaller. Die Voraussetzungen seien aber sehr gut. Das Wasser würde dann nicht mit LKWs abtransportiert werden, sondern über eine Rohrleitung, die zum Wasserwerk der Brauerei verlegt werde. „Die Entscheidung für die Hauptbohrung steht noch aus.“, informierte Frank Schmidt, „wenn wir die Genehmigungen bekommen, ist unser ganz klares Ziel, den Brunnen auszubauen.“

Besorgte Bürger

Für die Bürger blieben viele Fragen offen. Ein Bürger sorgte sich um seine Fischteiche, die in den letzten Wochen wenig Wasser bekommen hätten. Die Vertreter der Krombacher bestritten, dass dies etwas mit der Bohrung zu tun habe. Der zweite Jahrhundertsommer in Folge sei der Grund, nicht die Probebohrungen. Diese seien schon vor Wochen ordnungsgemäß beendet worden. Auch um die Zukunft der Wälder sorgten sich die Bürger. Warum solle man in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Dürre den Wäldern noch mehr Wasser wegnehmen? Auch diese Besorgnis versuchte Frank Schmidt zu besänftigen: Alles sei durch die Wasserbehörden geprüft und genehmigt worden.

Zusätzliche Bohrungen

Insgesamt wolle man sich für die Zukunft auch in Altenkleusheim weitere Optionen offen halten: „Wenn die Krombacher Brauerei weiter wächst und somit mehr Wasser benötigt, prüfen wir frühzeitig, ob auch hier zusätzliche Bohrungen möglich sind“, erklärte Helmut Schaller.

Bis jetzt habe man aber mit den drei Bohrungen in Schönau und der einen Bohrung in Altenkleusheim genug Kapazitäten. In fünf oder zehn Jahren müsse man dann erneut schauen. Die Frage, ob weitere Brunnen in Altenkleusheim folgten, ließ Helmut Schaller offen: „Ich kann ihnen für die Zukunft nicht nein sagen, aber auch nicht ja.“