Gelsenkirchen/Hünsborn. Mit drei Bussen und 200 Personen sind die Hünsborner zum Spiel gegen Langenholthausen in die Veltins-Arena gefahren. Sie waren begeistert.

Samstagmittag, gegen zwölf Uhr. Auf dem Parkplatz des Vereinslokals „Zu den Dreikönigen“ in Hünsborn wird es langsam voll. Die Fans von RW Hünsborn, versammeln sich dort, um ihre Mannschaft zum Landesliga-Spiel gegen den TuS Langenholthausen in die Veltins-Arena auf Schalke zu begleiten und dort zu unterstützen.

Um 12.20 Uhr setzen sich drei Busse mit insgesamt rund 200 Personen in Richtung Gelsenkirchen in Bewegung. Darunter sind auch die F-Jugendspieler der SG Hünsborn/Rothemühle. Und gerade für sie sollte die insgesamt rund siebenstündige Tour ein unvergessliches Erlebnis werden. Sie fungierten nämlich als Einlaufkinder. Gegen 14.45 Uhr kamen die Busse an der Veltins-Arena an. Noch kurz ein paar Selfies. Dann ging es für die F-Jugendspieler im Sauseschritt Richtung Spielfeld und für die Erwachsenen auf die Tribüne.

Einlaufkinder begeistert

1279 Zuschauer in der Arena

Insgesamt waren 1279 Zuschauer in der Veltins-Arena beim Spiel Langenholthausen gegen RW Hünsborn.

Neben den Bussen waren auch noch reichlich Hünsborner Fans mit Autos gekommen.

Gegen 19.45 Uhr war die Tour mit dem Eintreffen vor dem Vereinslokal „Zu den Dreikönigen“ beendet.

Was folgte, wird allen, die dabei waren, immer in Erinnerung bleiben, auch wenn am Ende eine bittere 1:4-Niederlage ihrer Mannschaft stand. Josef Junge strahlte über das ganze Gesicht: „Das war ein phänomenaler Tag. Vor allem die Kinder haben es genossen. Danke an unseren Gegner Langenholthausen, dass wir diesen Tag erleben durften.“ Sein Sohn Noah war von seinem Einsatz als Einlaufkind begeistert: „Das war total gut.“

Noahs Trainer David Mandok freute sich: „Das war schon eine tolle Sache. Gerade für die Kinder war es ein besonderes Erlebnis. Es hat vorher viele schlaflose Nächte gegeben. Die Kinder kennen Schalke ja sonst nur aus dem Fernsehen oder die Spieler von Tauschkarten. Auch für uns Eltern war es etwas Besonderes, dass die Kinder ins Stadion auflaufen durften. Das war schon einmalig. Leider stimmte das Ergebnis nicht.“

Freitag noch im Fernsehen

Melli Mandok stimmte ihrem Gatten zu: „Es war für uns alle ein einmaliges Erlebnis. Von diesem Erlebnis zehren wir noch viele Jahre. Gerade für unsere Kinder war es toll. Vielleicht werden sie das erst in ein paar Jahren realisieren. Unser Sohn war schon am Freitag aufgeregt, als im Fernsehen das Spiel Schalke gegen Mainz lief. Da sagten wir ihm: Morgen stehst Du auf dem Platz.“

Begeistert von der Tour nach Schalke war auch Natalie Voß. „Mir hat es sehr gut gefallen. Ich habe viele Bekannte getroffen. Es hat mich besonders für die Kinder gefreut. Auch meinen beiden Söhnen hat es sehr gut gefallen, obwohl einer gar kein Fußball spielt und auch wenig mit Fußball zu tun hat“, lacht Natalie Voß.

Tour gut organisiert

Bei einer Fahrt von RW Hünsborn nach Schalke durfte natürlich auch Joachim „Jogi“ Koch, der schon die Nationalmannschaft zu vielen Spielen begleitete, nicht fehlen. Auch er war – vom Ergebnis abgesehen – begeistert. „Das war mal was anderes. Es war eine schöne Tour. Sie war gut organisiert. Vom Spiel selbst hatten wir uns natürlich etwas mehr ausgerechnet. Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen“, zuckte „Jogi“ Koch mit den Schultern.

Auch für C-Jugendspieler Robin Halbe war die Tour nach Schalke ein tolles Erlebnis. „Die Stimmung war ausbaufähig, aber die Busfahrt gut. Als Schalke-Fan war es für mich etwas Besonderes, mit seiner Heimmannschaft in das Stadion zu fahren, wo sonst die Lieblingsmannschaft spielt“, sagte Robin Halbe. Enttäuscht war dagegen sein Mannschaftskamerad Franziskus Weber: „Ich fand, Langenholthausen hat unverdient gewonnen, weil Hünsborn mehr Chancen hatte.“

Einzigartiges Erlebnis

Wolfgang „Wolle“ Kinkel, der während des Spiels als Fotograf im Innenraum fungierte, fasste das Erlebtes passend auf einen Punkt zusammen: „Das war ganz wichtig für den Verein insgesamt. Es ist wichtig, dass man solche einzigartigen Erlebnisse hat, wo man als Verein zusammensteht und zusammenwächst. Von den jüngsten Jugendspielern bis zur Altliga war alles vertreten. Es war toll, dass alle dabei waren und solch einen Tag gemeinsam erleben können. Die Eltern sind dabei. Das ist sehr wichtig. Der Vorstand hat alles super organisiert. Es ist nur schade, dass wir nicht gewonnen haben. Aber insgesamt war es eine runde Sache. Es ist immer wieder schön, wenn man die Kinder sieht, wie sie Spaß bei der Sache haben und Fußball leben.“