Kreis Olpe. Urlauber sollten im Ausland nicht wahllos Medikamente kaufen. Dort ist das Risiko hoch, unwissentlich an eingefälschtes Arzneimittel zu geraten.

Vorsicht auf Reisen: Urlauber sollten im Ausland nicht wahllos Medikamente kaufen, denn dort ist das Risiko hoch, unwissentlich an eingefälschtes Arzneimittel zu geraten. „Zudem gelten strenge Zollbestimmungen für die Einfuhr von Medikamenten“, so Apotheker Ulf Ullenboom, Sprecher der Apothekerschaft im Kreis Olpe.

Die Gefahr, ein gefälschtes Medikament zu kaufen, sei besonders auf Märkten oder bei fliegenden Händlern groß. Das gelte vor allem in Entwicklungsländern. „Auch wenn ein Medikament im Ausland preiswerter ist: Die Schnäppchenjagd kann lebensgefährlich sein“, warnt Ullenboom. Denn Fälschungen können zu wenig oder keinen Wirkstoff enthalten, im schlimmsten Fall sogar schädliche oder lebensgefährliche Inhaltsstoffe.

Laien könnten Fälschung und Original praktisch nicht unterscheiden – gut gemachte Plagiate seien mit bloßem Auge kaum erkennbar. Anzeichen einer Fälschung seien ein fehlender Beipackzettel oder wenn Tabletten lose verkauft würden. „Stutzig sollten Reisende auch werden, wenn ihnen verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept angeboten werden“, so Ullenboom. Der Apotheker aus Olpe rät dazu, die eigene Reiseapotheke rechtzeitig vor Urlaubsbeginn zusammenzustellen. „Die Apotheken vor Ort helfen gerne wenn es darum geht, die Reiseapotheke auf das Reiseziel abzustimmen – denn für einen Familienurlaub am Mittelmeer gehören andere Medikamente ins Gepäck als für eine Rucksackreise durch Asien.“

Auch rechtliche Gründe

Wer dauerhaft Medikamente braucht, nimmt am besten ausreichend große Mengen mit in den Urlaub und plant dabei noch einen Puffer ein. Und falls am Reiseziel doch unerwartet weitere Medikamente benötigt werden, sollten diese in einer öffentlichen Apotheke gekauft oder im Zweifel ein Arzt aufgesucht werden. Abgesehen von den gesundheitlichen Aspekten seien Arzneimittel auch aus rechtlichen Gründen kein geeignetes Urlaubsmitbringsel, betont Ulf Ullenboom: „Medikamente dürfen nach Deutschland nur in Mengen eingeführt werden, die dem persönlichen Bedarf entsprechen. Als Faustregel gilt dabei der Bedarf für maximal drei Monate pro Medikament. Urlauber dürfen aus dem Ausland keine Medikamente für andere Personen oder für gewerbliche Zwecke mitbringen. Arzneimittelfälschungen und Dopingmittel dürfen generell nicht eingeführt werden.“