Ottfingen. Unter Leitung von Ortsvorsteher Hubert Halbe entsteht in Ottfingen ein Flurenweg. Die Jugend im Dorf hilft fleißig mit.

Es war im September vergangenen Jahres nach einer Versammlung der Zukunfts-Werkstatt Ottfingen (ZWO). „Jung und alt saßen gemütlich zusammen. Die Jüngeren fragten: Hubert, was ist das eigentlich Am Wieselchen? Wo stammen diese Bezeichnungen her? Wo ist das im Ort?“, erinnert sich Ortsvorsteher Hubert Halbe im Gespräch mit unserer Zeitung. Es war die Geburtsstunde des Flurenweges Ottfingen. „Ich habe damals gedacht, da könnte man etwas draus machen und Abhilfe schaffen, indem wir die Bezeichnungen festhalten. Ich habe mit Peter Solbach von der ZWO gesprochen und mich als Projektleiter bereiterklärt.“ Fast ein Jahr später nimmt der Flurenweg in Ottfingen Konturen an.

Jugend im Dorf macht mit

Hubert Halbe, der sich seit 26 Jahren unermüdlich als Ortsvorsteher für Ottfingen verdient macht, trieb das Projekt voran. Und nahm sofort den Nachwuchs mit ins Boot. Seine Anfrage bei der Jugend im Dorf, wer denn beim Flurenweg mithelfen würde, stieß auf offene Ohren: „18 Leute haben sich sofort bereiterklärt. Es hat mich gefreut, dass sich spontan so viele gemeldet haben.“ Jung und alt werkeln nun am Ottfinger Flurenweg. Unter anderem müssen Pfosten gestrichen oder Löcher in die Erde gegraben werden.

Jungschützen pflegen Dorfplatz

Vor zwei Jahren wurde die Schutzhütte von der Ottfinger Dorfgemeinschaft für 3500 Euro saniert. „Sie steht für jeden frei zur Verfügung“, so Hubert Halbe.

Die Ottfinger Jungschützen haben sich laut Halbe bereiterklärt, den Dorfplatz zu pflegen.

Vor zwei Jahren haben sich die JuKids in Ottfingen gegründet. Die Kinder und Jugendlichen wollen demnächst ein größeres Insektenhotel auf dem Dorfplatz aufstellen.

Entstehen wird ein zehn Kilometer langer Rundweg um Ottfingen mit 30 bis 35 Flurbezeichnungen an der Strecke. Der Wanderer erfährt so, auf welchem Flurstück er gerade unterwegs ist. Beispiele sind: Auf dem Stockhagen, Auf dem Kalkstück, Unter der Hude oder in der Großmicke. Letztere Bezeichnung weist auf den Bach hin. Holzschilder mit eingefrästen Schriftzeichen informieren an den Standorten über die jeweilige Flurbezeichnung. Später könnte auf den Pfosten noch ein QR-Code mit weiteren Infos angebracht werden, so der 69-Jährige.

Dorfplatz ist Start und Ziel

Start- und Ziel des Flurenweges ist der neue Dorfplatz in Ottfingen. Hier ist auch eine Infotafel, auf der der komplette Flurenweg abgebildet ist, geplant. Der Rundwanderweg sei leicht zu laufen in zweieinhalb bis drei Stunden, berichtet der Ortsvorsteher: „Er wird auch geeignet sein für Kinderwagen. Das Ganze soll familienfreundlich gestaltet werden.“ Es gebe nur zwei Steigungen, die aber auch gut bewältigt werden können, so Hubert Halbe, der selbst begeisterter Wanderer ist und einige Kilometer bei der Planung des Flurenweges zurückgelegt hat, um die richtige Route auszuwählen. Auch ein kurzer Weg bis zum Schützenhaus sei möglich. „Das sind drei Kilometer. Dann kann man am nächsten Tag von dort aus auch weiter wandern“, sagt der Ottfinger Ortsvorsteher.

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Einkehrmöglichkeiten

Zudem wird es am Flurenweg Einkehrmöglichkeiten am Schützenheim und Sportlerheim geben. Hier können sich Wanderer vorab anmelden. Darüber hinaus kann man mit eigenem Proviant an der Schutzhütte am Steinbruch Rast machen.

Die geschätzten Gesamtkosten für den Flurenweg inclusive der Infotafel auf dem Dorfplatz betragen etwa 5.000 Euro. Am 13. Dezember 2018 hatte Hubert Halbe einen Antrag an die Bezirksregierung Arnsberg gestellt wegen der Gewährung eines Heimatschecks. Am 10. April dieses Jahres kam ein positiver Bescheid über einen solchen Scheck über 2.000 Euro. Weitere 1.000 Euro wurden bereits in Ottfingen gesammelt. „Wir haben jetzt noch einen Fehlbetrag von 2.000 Euro. Es wäre schön, wenn wir das Geld noch durch Spenden zusammen bekommen“, so Halbe.

Im Herbst soll der neue Flurenweg in Ottfingen fertig sein. „Ich bin erstaunt und froh, dass die Idee von der Jungend kam. Dass dabei so viele von ihnen mitmachen, das macht schon Spaß“, betont der Projektleiter und Ortsvorsteher.