Attendorn. Auch für das Jahr 2019 erwartet Attendorns Kämmerer Klaus Hesener ein hohes Gewerbesteuereinkommen. Allerdings sind die Aussichten für 2020 trüb.

Sie ist die laut Kämmerer Klaus Hesener mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Hansestadt Attendorn: die Gewerbesteuer. Trotz eintrübender Konjunkturaussichten, beispielsweise in der Automobilzulieferer-Industrie, spült sie weiterhin viel Geld in die Stadtkasse. Nachdem im vergangenen Jahr rund 47 Millionen Euro an Gewerbesteuern flossen, geht Klaus Hesener auch für dieses Jahr davon aus, dass diese Summe bei 40 Millionen Euro plus X liegen wird. Wie hoch dieses X ausfällt, das könne der Kämmerer aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, die sich natürlich auch auf die Betriebsergebnisse der global ausgerichteten Unternehmen aus der Hansestadt auswirken, nicht vorhersehen. Der Brexit oder auch der Handelsstreit zwischen den USA und China erschwere eine verlässliche Prognose ungemein.

Und dennoch werden die Gewerbesteuer-Einnahmen weit über dem Haushaltsansatz 2019 von 38 Millionen Euro liegen. „Wir klagen daher schon auf einem hohen Niveau“, weiß der Kämmerer.

Kreisumlage wird „reinhauen“

Für das Jahr 2020 erwartet er jedoch einen Rückgang der Steuereinnahmen. Und nicht nur das: Die Kreisumlage wird steigen und „ordentlich reinhauen“, wie Hesener es ausdrückt. Zum einen ist die Steuerkraft in der Hansestadt erneut angestiegen, zum anderen wird die Kreisumlage per se steigen, etwa durch die „enormen flüchtlingsbedingten Kosten“. Hesener sieht auf die Stadt daher enorme Soziallasten zukommen. Nicht zu vergessen die großen Investitionskosten, die sich aus dem Innenstadtentwicklungskonzept und der Neugestaltung vieler Bereiche in der Hansestadt ergeben. Bis zum Jubiläumsjahr 2022 soll bekanntlich u.a. das gesamte Rathausumfeld mit Kloster- und Rathausplatz oder auch der Alte Markt umgestaltet werden. Immerhin haben sich aus den Vorjahren mittlerweile Haushaltsreste in Höhe von knapp 30 Millionen Euro aufgetürmt.