Windhausen. Am Ende der Höhenstraße am äußersten Dorfrand könnten bis zu 30 Wohnhäuser gebaut werden. Der SPD-Fraktionschef ist über den Antrag verärgert.

Die Uhr schlägt fünf vor zwölf. Wenn in Windhausen in absehbarer Zukunft keine weitere Baufläche geschaffen wird, dann befürchtet nicht nur der CDU-Stadtverordnete Hermann Guntermann eine ungewollte Fluktuation junger Bewohner. „Wenn wir ihnen keine Grundstücke anbieten, dann ziehen sie weg“, betont er. Der Rentner weiß, dass die letzten Baulücken in Windhausen mehr oder weniger geschlossen sind und es kaum noch Leerstände in dem Dorf mit etwas mehr als 600 Einwohnern gibt. Der Bedarf nach neuen Baugrundstücken sei in mehreren Dorfversammlungen bereits thematisiert worden.

Im FNP bereits vorgesehen

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Die Lösung des Dilemmas könnte am Ende der Höhenstraße, also am Ortsrand in Richtung Roscheid, liegen. Dort soll nach dem Willen der Christdemokraten ein neues Baugebiet entstehen. Im Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Attendorn ist die vorgesehene, landwirtschaftlich genutzte Fläche, die sich derzeit noch in Privatbesitz befindet, bereits als Bauland vorgesehen. Die Verwaltung, so sieht es ein aktueller CDU-Antrag vor, solle daher – nach politischer Beratung – einen entsprechenden Bebauungsplan für das auserkorene Gebiet aufstellen. Dieses könnte schließlich in zwei bis drei Bauabschnitten erschlossen werden und Platz für bis zu 30 neue Wohnhäuser (zehn pro Abschnitt) schaffen. Von der Höhenstraße müsste dafür „nur“ eine Stichstraße gebaut werden, damit das potenzielle Baugebiet auch angefahren werden kann. „Wir möchten in Windhausen Wohnraum schaffen, der erschwinglich und für Normalverdiener auch bezahlbar ist“, betont CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Teipel.

Unverständnis von der SPD

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Den Bedarf hat auch die SPD-Fraktion ausgemacht und bereits eine ähnlich lautende Anfrage in der letzten Ratssitzung im nichtöffentlichen Teil gestellt. Dabei ging es jedoch um ein potenzielles Baugebiet am Ehrenmal in Windhausen, das unseren Informationen zufolge aber nicht zustande kommt. „Es ist ärgerlich und fahrlässig, dass eine Anfrage im nichtöffentlichen Teil einer Ratssitzung vom politischen Mitbewerber für einen öffentlichen Antrag ausgenutzt wird“, echauffiert sich Uli Bock, Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten aus der Hansestadt. Er betont auf Nachfrage: „Das spiegelt eine Vorgehensweise wieder, die zum einen eine gewisse Konzeptlosigkeit widerspiegelt und zum anderen verantwortungslos gegenüber der Verwaltung bei weiteren möglichen Schritten in dieser Sache ist.“

Nichtsdestotrotz sei die SPD-Fraktion Willens, in einen konstruktiven Dialog zu treten. „Eigentlich ist auch egal, wo gebaut wird. Hauptsache, es wird gebaut“, ergänzt Kevin Risch (SPD), der selber in Windhausen lebt. Die Verwaltung, in Person von Ludger Gabriel, Amtsleiter Gebäudebewirtschaftung, wollte sich auf Nachfrage noch nicht zu dem CDU-Antrag äußern und diesen zunächst mit den Fachleuten im eigenen Hause erörtern.