Repetal. Wer sich nicht auskennt und den vier Kilometer langen Rundweg wandern will, läuft Gefahr sich zu verlaufen. Die Beschilderung ist mangelhaft.
Das Repetal ist für seine weitläufigen und attraktiven Wanderwege bestens bekannt. Nicht nur Einheimische, sondern auch Touristen kommen immer wieder gerne, um die Wälder zu durchstreifen. Im Regelfall sind die Strecken auch bestens ausgeschildert, so dass sich vor allem Auswärtige nicht verlaufen können. Doch es gibt eine Ausnahme: den sogenannten Hellebach-Rundweg. Eine rund vier Kilometer lange Wanderschleife, die in der Nähe des Hotels Platte ihren Ausgangspunkt nimmt und dort auch wieder endet. Oder besser gesagt enden sollte.
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Denn ortsfremde Wanderer auf dieser Route laufen Gefahr, sich zu verlaufen. Der Weg ist nicht ansatzweise so ausgeschildert, wie er sollte. Die Wegweiser, an Holzpfosten angebracht, sind an einigen Stellen schlicht nicht mehr vorhanden oder mittlerweile so verfault, dass man nichts mehr erkennen kann. Doch das ist nicht das einzige Problem. So wirklich scheint niemand zu wissen, wer für den Hellebach-Rundweg und somit für die Pflege überhaupt zuständig ist. „Es ist kein offizieller Wanderweg. Er ist deshalb bei uns auch nicht im Wanderwegeleitsystem hinterlegt“, erklärt Susanne Schnatz vom Stadtmarketing und Tourismus der Hansestadt. Sie führt aus: „Dieser Rundweg wird vor etlichen Jahren aus private Initiative entstanden sein, vermutlich angestoßen durch Gastronomen im Repetal. Wir kennen die Urheber aber leider selber nicht.“
SGV hält sich raus
Klar ist: Der SGV Repetal ist für diesen Wanderweg nicht zuständig, wie Christoph Gabriel, 1. Vorsitzender des Vereins, auf Nachfrage bestätigt. Und der Verein wird es auch zukünftig nicht sein. „Wir sind komplett raus und werden in dieser Angelegenheit nichts machen. Wir glauben auch nicht, dass sich jemand finden lässt, der Interesse an der Pflege dieses Weges hat“, betont Gabriel und ergänzt: „Wir haben unsere eigenen Wanderbereiche, die alle gekennzeichnet und bestens in Schuss sind.“ Eine Initiative des SGV beim Hellebach-Rundweg schließt der 1. Vorsitzender auch mit der Begründung aus, dass es reichlich andere Projekte gebe – etwa den Ruhe-Wanderweg, der rund um Helden entsteht.
Vermutlich, da sind sich Schnatz und Gabriel einig, wird es darauf hinauslaufen, dass die noch bestehenden Schilder komplett abgenommen werden und der inoffizielle Hellebach-Wanderweg somit endgültig Geschichte ist. „Es macht auch keinen Sinn, eine Doppelstruktur zu etablieren. Es gibt das besagte Wanderwegeleitsystem, das von uns stadtweit installiert wurde und regelmäßig gewartet wird. Es ermöglicht dem Wanderer quasi ohne Karte zu wandern.“
350 Kilometer langes Wandernetz
Die seinerzeit im Repetal aufgestellten Holzpfosten enthalten laut Schnatz teilweise auch Hinweise auf Wanderwege wie eben auf besagten Hellebachweg. „Angenommen, dieses System würde nun jemand unbedingt erhalten wollen und pflegt es, dann gibt es zwei Leitsysteme. Das wäre für die Gäste nicht besonders einfach zu durchschauen“, ergänzt die Verwaltungsmitarbeiterin. An attraktiven Wanderwegen würde es auch ohne den Hellebach-Rundweg nicht mangeln. Immerhin gibt es rund 350 Kilometer Wanderwege im Stadtgebiet. Nicht wenige Kilometer davon im Repetal.