Dünschede. Mit dem 231. Versuch sichert sich Dennis Röhl am Montag die Königswürde in Dünschede. Der 23-Jährige war erst vor zwei Jahren Jungschützenkönig.

Das Vogelschießen 2019 wird in die Geschichte der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft eingehen. So holte sich nach der rekordverdächtigen Anzahl von 231 Schüssen mit Dennis Röhl ausgerechnet ein Heldener die Königswürde in Dünschede. Der 23-Jährige war erst vor zwei Jahren Jungschützenkönig. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, konnte sich Brudermeister Dirk Schürmann an keinen Wettkampf in den letzten Jahren mit mehr als 200 Schüssen erinnern.

Gut, dass die Repetaler ihre Festfolge geändert haben und der Festzug samt Hofstaat am Montag entfällt. Es hätte knapp werden können. Nach dem 227. Versuch von Ottmar Stutenz – der Königsoffizier war der treffsicherste Schütze an diesem langen Vormittag – jubelten die zahlreichen Zuschauer schon. Aber es hing noch ein winziges Holzstück im Kugelfang. Nach einer kurzen Beratungspause entschieden Brudermeister Schürmann und seine Vorstandskollegen auf „Weiter schießen“.

Spontaner Entschluss

Wenige Minuten später zielte Dennis Röhl ganz genau und ließ seinen hartnäckigen Konkurrenten Ottmar Stutenz und Andreas Buhs das Nachsehen. Der neue, junge Schützenkönig von Dünschede stammt aus und wohnt in Helden. Sein Entschluss, nach 2017 bei den Nachwuchsschützen in diesem Jahr bei den „Großen“ mitzumachen, war ganz spontan. „Man gönnt sich ja sonst nichts“, betonte der 23-Jährige mit einem Lächeln nach seinem Königsschuss, der einen fast zweieinhalbstündigen Schießmarathon beendete.

Die neue Majestät der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft arbeitet als Zerspanungsmechaniker bei HTM (Heldener Metalltechnik). Zu seiner Königin wählte er Dahlia Kaps aus Kirchveischede. Die 18-Jährige hat gerade ihr Abitur gemacht. Dennis Röhl ist Mitglied der Schieß- und Freizeitfreunde (kurz „Suff“) und der Osterfeuerfreunde Röllecken. Während der spätere Schützenkönig mit dem siebten Schuss den Apfel aus dem Kugelfang holte, machte Ottmar Stutenz mit dem Zepter sowie beiden Flügeln kurzen Prozess. Die Krone hatte sich schon früh Zugoffizier Ralf Schürmann gesichert.