Fretter. Jan Lucas Bitter ist die neue Majestät der St. Matthias Schützenbruderschaft Fretter. Mit dem 157. Schuss fällt am Montag die Entscheidung.
Man soll es nicht für möglich halten, welche Ideen und Planungen Schützen durch den Kopf gehen, wenn sie auf etwas warten. Ein gutes Beispiel dafür ist der neue König der St. Matthias Schützenbruderschaft Fretter, Jan Lucas Bitter. Als er am Samstag, gemeinsam mit seiner Freundin und Königin Marie-Christin Habbel, auf die Fähre von Langeoog zum Festland wartete, schmiedete der 29-Jährige heimlich Pläne, zwei Tage später auf den Königsvogel in Fretter anzulegen. In der Nacht zum Montag animierten Simon „Putz“ Brögger und Oli Funke ihren Kumpel zusätzlich. Sie sicherten zu, jeweils 50 Euro springen zu lassen, wenn Jan Lucas Bitter erfolgreich ist.
Die Wettschulden wurden nach getaner Arbeit prompt an der Vogelstange eingelöst. Nachdem Christopher Lütke Brinkhaus mit dem siebten Schuss den Apfel zu Fall brachte, Alex Börger sich mit dem 11. Schuss die Krone holte und wiederum Brinkhaus mit dem 17. Schuss das Zepter einheimste, entwickelte sich ein langer, zäher Wettbewerb zwischen Klaus Peter Frank, Ralf Sasse, Christopher Lütke Brinkhaus, Daniel Gerk, Wolfram Camen, Daniel Funke, Bernhard Gopon und Jan Lucas Bitter, den Letztgenannter mit dem 157. Schuss für sich entschied.
Kasten war leer
Im ersten Moment schien die neue Majestät ihr Glück kaum fassen zu können und riskierte einen weiteren Blick in Richtung Kugelfang. Es bestand kein Zweifel, der Kasten war leer. „Ich bin froh, dass ich überhaupt hier bin“, schmunzelte Jan Lucas Bitter. Zu seinen Hobbys zählt der Programmierer bei der Firma Alfha das Mountainbiken, die Jagd und das Männerballett „Rhythmusgötter“. Bei der Proklamation an der Vogelstange strahlte auch Major Thomas Reuter und er betonte: „Neun Bewerber bis zum Schluss, das kann sich sehen lassen.“
Seine letzte Chance, die Jungschützenkönigskette zu tragen, nutzte Marvin Schulte am Samstag. Der Vogel offenbarte ein ähnliches „Verhaltensmuster“ und zeigte sich nach dem Fall der Preise ähnlich zäh, bis der 24-Jährige mit dem 117. Schuss Fortuna auf seiner Seite hatte. „Nach dem vorletzten Schuss wackelte das Restholz sehr im Kasten. Ich musste mich beeilen, dass es nicht von einem Windstoß runter fiel“, erklärte Marvin Schulte und lachte.
Im Beirat des Vorstandes
Der Maschinenbautechniker verwies seine Mitbewerber Leonard Schulte, Manuel Henke, Marvin Kremer, Alexander Sasse, Nils Kranauge und Max Höffer auf die Plätze. Seit der Gründung der Jungschützenabteilung gehörte Marvin Schulte stets zu den ernsthaften Bewerbern und ist im Beirat des Schützenvereinsvorstand als Vertreter der Jungschützen aktiv.
Als Königin steht ihm die Studentin der Sozialen Arbeit, Jule Skoluda, zur Seite. Die Preise holten sich: Vorjahresjungschützenkönig Florian Kiekel (Zepter), Marvin Kremer (Krone) und Alexander Sasse (Apfel).