Finnentrop. Die Löschgruppe Bamenohl erhält bei der Hitze kuriose Anfragen aus der Bevölkerung. Jetzt reagiert sie und stellt etwas klar.
Bei Hitze sucht jeder nach einer kleinen Abkühlung. Auch im eigenen Garten. Um dort den Pool schnell mit Wasser befüllen zu können, kam in den vergangenen Tagen so mancher Finnentroper auf eine vermeintlich schlaue Idee. Die Feuerwehr sollte ran. „Sobald es richtig warm wurde, haben uns einige Leute angerufen“, erzählt Lukas Tilke von der Löschgruppe Bamenohl der Freiwilligen Feuerwehr. „Gegen eine Kiste Bier sollten wir dann den Pool auffüllen.“ Die Anfragen erreichten die Löschgruppe nicht nur per Telefon, sondern auch via WhatsApp.
Das gehe natürlich nicht, sagt Tilke. „Wenn wir damit anfangen, könnten wir wahrscheinlich drei Wochen lang nicht mehr aufhören. Als so kleine Löschgruppe werden wir von dem einen oder anderem offensichtlich als Universaldienstleister wahrgenommen.“ Also postete er kurzerhand einen kurzen Text auf der Website der Feuerwehr: „Nein, die Feuerwehr kann euren Pool nicht befüllen. Unser Wasser ist reserviert für Notfälle, zum Beispiel, wenn’s mal brennt.“
Die Feuerwehr gibt Poolbesitzern praktische Tipps
Auch die Anfrage einer Finnentroperin, ob sie sich von der Feuerwehr denn mal ein paar Schläuche ausleihen könnte, musste Tilke ablehnen. Denn, so erklärt er: „Wir brauchen ein paar Schläuche immer in Reserve, falls die aktuellen mal kaputt gehen.“
Einen Tipp für alle verzweifelt nach Wasser suchenden Finnentroper gibt die Feuerwehr dann aber gratis noch mit: „Bei den Gemeindewerken könnt ihr euch ein Standrohr mit Wasserzähler ausleihen, welches eine korrekte Abrechnung der verbrauchten Wassermenge ermöglicht.“ Gegen eine Kaution von 150 Euro kann jeder ein Standrohr anmieten und nutzen.
Grobbel: Machen uns keine zusätzliche Baustelle auf
Eine kurze Stichprobe bei anderen Feuerwehren aus dem Kreis Olpe ergibt, dass die Bamenohler besagte Anfragen zur Pool-Befüllung exklusiv haben. „Wenn wir damit einmal anfangen, dann haben wir ja alle Nase lang damit zu tun“, betont Karsten Grobbel, Pressesprecher der Lennestädter Wehr. Er ergänzt: „Wir würden uns eine zusätzliche Baustelle aufmachen, für die wir weder Zeit noch Personal haben.“ Lediglich beim Kindergarten würde man wohl eine Ausnahme machen. „Solche Anfragen haben wir noch nicht bekommen“, betonen auch unisono die Pressesprecher der Feuerwehren aus Drolshagen (Thomas Müller) und Attendorn (Christian Schnatz). Schließlich weist Christopher Quast, Sprecher der Wendener Wehr, dezent darauf hin, dass die Pool-Befüllung nun wirklich nicht die Aufgabe einer Löschgruppe sei. Das hielt die Anrufer, die sich bei der Bamenohler Löschgruppe meldeten, aber nicht ab.