Gerlingen. Die Versorgung im Notfall wird sich in der Gemeinde Wenden bald verbessern. Ende dieses Jahres soll die Rettungswache in Gerlingen fertig sein.

Im Notfall werden die Menschen vor allem im südlichen Bereich der Gemeinde Wenden künftig besser versorgt sein. Wie Kreisdirektor Theo Melcher auf Anfrage dieser Zeitung mitteilte, wird die neue Rettungswache in Gerlingen Ende dieses Jahres fertig sein: „Innenputz und Außenarbeiten laufen. Die Grundinstallationen sind erfolgt.“

Wie berichtet, hatte ein Gutachter festgestellt, dass die 12-Minuten-Hilfsfrist (Eintreffen des Rettungsdienstes) bei Einsätzen in Wenden nicht immer eingehalten werden kann. Die Notwendigkeit, eine Nebenwache in der Gemeinde Wenden zu installieren, war auch für Theo Melcher unbestritten. „Der alte Bedarfsplan für den Rettungsdienst des Kreises Olpe sah vor, dass der südlich Teil der Gemeinde Wenden, insbesondere Hünsborn, von der Rettungswache Freudenberg bedient wird. Das funktioniert aber in der Praxis nicht. Das ist zu langsam. Deshalb müssen wir in diesem Bereich etwas tun“, hatte der Kreisdirektor im Februar 2016 im Gespräch mit dieser Zeitung unmissverständlich festgestellt. Bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück war der Kreis Olpe in Gerlingen fündig geworden, an der Kreuztaler Straße (L 714) am Ortsausgang Richtung Möllmicke.

Wache rund um die Uhr besetzt

Es handelt sich um 500 Quadratmeter Grundfläche und 2846 Kubikmeter umbauten Raum. „Die Wache wird mit zwei Mitarbeitern rund um die Uhr besetzt sein“, so Melcher. Zudem ist dann dort ein Rettungswagen fest stationiert. Das Gebäude besteht aus zwei Fahrzeughallen, daran schließen sich im Norden Diensträume an, sowie ein Gebäudekomplex für die Unterbringung von Aufenthalts-, Sozial-, Büro und Ruheräumen. Der mittlere Teil der Rettungswache wird zweigeschossig errichtet. Die Ein- und Ausfahrtbereiche der Rettungsfahrzeuge befinden sich östlich der Fahrzeughallen. Die Erschließung erfolgt über eine Ein- und Ausfahrt zur Kreuztaler Straße. Zur sicheren Einfädelung der Rettungsfahrzeuge in den Straßenverkehr sind Ampeln auf der L 714 vorgesehen.

Kosten betragen zwei Millionen Euro

Die Kosten für die neue Rettungswache in Gerlingen betragen laut Melcher etwa zwei Millionen Euro. „Der Bereich Wenden ist dann definitiv sehr gut abgesichert“, so der Kreisdirektor. Handlungsbedarf bestünde jetzt noch in Richtung Drolshagen in entlegene Bereiche.

Nachts nur mit Blaulicht

Laut Ulrich Korrek von den Kreiswerken Olpe, die Auftraggeber für den Bau der Rettungswache in Gerlingen sind, rechnet man dort künftig mit ein bis zwei Nachteinsätzen.

Diese könnten dann in der Regel nur mit Blaulicht und ohne Martinshorn gefahren werden, um die Anwohner vom Lärm zu verschonen.

Dieses Problem soll gelöst werden mit dem Bau des neuen Gefahrenabwehrzentrums in Olpe oberhalb des Gewerbeparks Hüppcherhammer. „Das wird ein großer Bau. Dort sollen die Leitstelle und überörtliche Einsatzfahrzeuge untergebracht werden. Auch eine Rettungswache wird dort ihren Sitz haben, so dass die Fahrzeuge für Olpe und Drolshagen von dort aus losfahren können“, so Melcher.

Gefahrenabwehrzentrum geplant

Zur Frage nach dem Zeitplan, sagte der Kreisdirektor: „Das Verfahren zur Findung eines Fachplans läuft. Dann muss Baurecht geschaffen werden. Das wird mindestens noch drei Jahre dauern.“ Wenn das Gefahrenabwehrzentrum da ist, wird die bisherige Rettungswache in der Olper Trift nicht mehr benötigt. „Dann müssen wir sehen, ob wir das für eigene Zwecke nutzen oder auf den Markt geben.“