Wenden. Eine der höchsten Luftschaukeln der Welt. Größtes Volksfest in Südwestfalen startet am 17. August. Wenden drei Tage im Ausnahmezustand.
Urwaldatmosphäre in der südlichsten Gemeinde des Kreises Olpe: Fackeln, Palmen, Menschen im Safari-Outfit, feuerspeiende Voodo-Masken und ein Nebel speiender Riesengorilla. Es wird heiß auf dem Festplatz in Wenden. „Konga“, eine der höchsten Luftschaukeln der Welt, ist die Attraktion bei der Wendener Kirmes am 17., 19. Und 20. August. „Sie wird für einen besonderen Nervenkitzel sorgen“, sagt Thomas Clemens, der seit 33 Jahren das größte Volksfest in Südwestfalen organisiert.
Flughöhe von 45 Metern
Die Passagiere werden in einer Flughöhe von 45 Metern im „Konga“ in einem 120 Gradwinkel nach oben geschaukelt und mit vierfacher Erdanziehungskraft in die Sitze gedrückt. Die 20 Sitzplätze drehen sich zusätzlich zur Schaukelbewegung um die eigene Achse. Mit der Verpflichtung von „Konga“ haben die Wendener sogar die immer parallel zur Kärmetze stattfindende Cranger Kirmes ausgestochen. Schausteller Sebastian Küchenmeister wollte nach 2017 lieber erneut nach Wenden kommen.
Nichts für schwache Nerven ist auch „Mr. Gravity“. Bei diesem im Stil eines naturwissenschaftlichen Labors thematisierten Hoch-Rundfahrgeschäft werden die Fahrgäste mit einer rasanten Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern im Kreis gedreht und erfahren dabei Kräfte von bis zu 5 G. Für besonderen Nervenkitzel sorgt eine Drehung der rotierenden Scheibe im 90-Grad-Winkel.
Der richtige Mix
Das Kirmesfieber steigt. Es sind aber nicht nur die spektakulären Fahrgeschäfte, die Jahr für Jahr an den drei Tagen etwa 300.000 Besucher nach Wenden locken. „Es kommt auf den richtigen Mix an“, betont Kirmes-Chef Thomas Clemens. Und: „Wir setzen wieder auf eine bewährte Mischung aus Tradition und Moderne, denn nur hier gibt es neben Riesenrad und weiteren spektakulären Fahrgeschäften und Attraktionen quasi als Vollbremsung zur schnelllebigen Belanglosigkeit den Gottesdienst am Sonntag und die Tierschau am Dienstag.“
Die Wendsche Kärmetze ist seit über einem Vierteljahrtausend Kult. Mehr als 400 Schausteller und Marktkaufleute sind bei der 268. Auflage in diesem Jahr wieder mit von der Partie. Drei Tage lang ist ganz Wenden im Ausnahmezustand.
Eröffnung mit Fassbieranstich
Die offizielle Eröffnung mit Fassbieranstich durch Bürgermeister Bernd Clemens findet am Samstag, 17. August, gegen 15 Uhr vor dem Riesenrad statt. Es folgt die Ansprache des BSM–Vizepräsidenten der Schausteller, Patrick Arens. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung von dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wenden.
Am Sonntag, 18. August, beginnt das große Volksfest mit einem Festgottesdienst um 9.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Severinus Wenden. Anschließend bittet der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Wenden zum Frühkonzert in das Festzelt. Weiter geht es mit Kirmes und Krammarkt.
Tierschau am Dienstag
Der Dienstag, 20. August, steht ganz im Zeichen der Tierschau, das Fest der Feste für den Landwirtschaftlichen Lokalverein für die Gemeinde Wenden. In den frühen Morgenstunden reisen die Landwirte und Kleintierbesitzer mit ihren
Konzert beim Festessen
Während des Festessens am Dienstagmittag findet ein Konzert unter Mitwirkung des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Wenden und des Spielmannzugs „1908“ Wenden im Festzelt statt.
Ab 15.30 Uhr stehen bei musikalischer Untermalung Kaffee und Kuchen für die Tierschau-Fans bereit.
herausgeputzten Tieren an, die es dann wieder zu bestaunen gilt.
Gegen 9 Uhr beginnt die Prämierung. Um 11.30 Uhr werden die mit Sonderpreisen ausgezeichneten Tiere den Besuchern vorgeführt. Gegen 13 Uhr treffen sich die Besucher aus Nah und Fern zu einem gemeinsamen Festessen mit führenden Vertretern der Kirche, Politik und Verwaltung aus der gemeinsamen Region. Die traditionelle Festansprache hält Prälat Thomas Dornseifer Paderborn, gebürtig aus in Wenden.
Feuerwerk fraglich
Im Programm für die Wendsche Kärmetze ist für Samstagabend auch wieder das traditionelle Höhenfeuerwerk aufgeführt. Ob es tatsächlich steigen kann, ist aber noch offen. „Ich bin kein Hellseher. Wir müssen abwarten, wie das Wetter wird“, sagte Thomas Clemens auf Anfrage. Bei weiterer Trockenheit in den nächsten Wochen würde es sicher nicht gut aussehen. „Es wäre schade, weil das Feuerwerk dazugehört, aber die Sicherheit geht vor“, betonte Clemens. Im vergangenen Jahr musste das Feuerwerk wegen der Trockenheit und drohender Brandgefahr abgesagt werden. Es war das zweite Mal in der langen Kirmes-Geschichte nach ebenfalls massiver Trockenheit im Jahr 2003.