Olpe. Immer mehr Fichten sterben im Kreis Olpe ab. Grund dafür sind die Borkenkäfer, die sich aufgrund der Hitze immer weiter vermehren.

„Wir haben in den Wäldern eine Situation, wie wir sie noch nie in der jüngeren Vergangenheit hatten“, sagt Jürgen Messerschmidt, Leiter des Forstamts in Olpe.

Grund für die dramatische Lage sei die ungünstige Witterung des letzten Jahres.

Hinzu komme auch die starke Hitze der letzten Wochen, durch die sich die Borkenkäfer, im Kreis Olpe besonders Buchdrucker und Kupferstecher, stark vermehrt haben und dafür sorgen, dass die Bäume absterben.

Im Kreis Olpe sind von diesem Problem insbesondere Fichten betroffen, die normalerweise durch ihren Baumharz, eine klebrige Flüssigkeit, einen natürlichen Abwehrmechanismus gegen Schäden von außen haben.

Stellenweise sieht man immer wieder braune Fichten, wie an der L 512 bei Eichhagen, die zwischen grünen Bäumen herausragen.

100.000 Larven im Jahr

Ein weiblicher Borkenkäfer hat etwa 60 Nachkommen pro Generation. Ein Weibchen kann bei drei Generationen pro Jahr über 100.000 Nachfahren produzieren. Die exponentielle Ausbreitung wird sich auch noch in den Folgejahren auswirken.

Weitere Infos unter: www.wald-und-holz.nrw.de

„Aufgrund der andauernden Trockenheit des letzten Jahres haben die Bäume nicht genügend Wasser, um die Produktion des Harzes in der notwendigen Stärke anzuregen und sich damit vor den Krabbeltieren zu schützen, die ungehindert eindringen“, erklärt Messerschmidt.

Und auch der Winter brachte nicht genügend Wasser, welches die Bäume hätten speichern können.

Dabei sei aber nicht der Käfer, der zuerst eindringt, das große Problem, sondern seine Nachkommen: „Der Käfer setzt unter der Rinde seine Eier ab. Sobald die Larven schlüpfen, fressen sie sich weiter in den Baum und werden größer.“

Dabei werden die Leitungsbahnen, eine sehr dünne Schicht zwischen Rinde und Holzkörper – auch Wachstumsschicht genannt – beschädigt.

„Diese Wachstumsschicht hat drei Aufgaben: Sie gibt Rinde nach außen und Holz nach innen ab, so dass der Baum wachsen kann. Außerdem sorgt sie für den Transport der Nährstoffe. Dieser Nährstofftransport wird durch die Larven, die sich unter die Rinde fressen, gekappt“, erklärt der Forstamtsleiter weiter.

Lebenserhaltende Nährstoffe fehlen

Das habe zur Folge, dass auch die Leitungsbahnen um den Stamm herum kaputt gehen.

Durch die fehlenden Nährstoffe, bekommen die Blätter an den Bäumen eine braune Farbe und der Baum sterbe mit der Zeit ab.

„Das passiert momentan massenhaft. Die Fichten sind einfach zu schwach, um sich gegen den Käfer zu wehren.“