Kreis Olpe. Die Deutsche Bahn ersetzt die Eisenbahnüberführung „Biggeweg“ in Attendorn. Für Schüler wie Maike Heitschötter ist das keine einfache Situation.

Schüler und Arbeitnehmer, die regelmäßig von Olpe über Attendorn nach Finnentrop mit der Bahn fahren oder den umgekehrten Weg nehmen, müssen ab Mitte August für rund drei Monate auf das Auto oder den Bus ausweichen.

Hintergrund ist, dass die Deutsche Bahn (DB) die Eisenbahnüberführung „Biggeweg“ unmittelbar hinter dem Gefängnis in Attendorn durch einen Neubau ersetzt. „Die Brücke kann unter anderem aus Altersgründen nicht mehr in ihrem Bestand saniert werden“, erklärt ein Bahnsprecher auf Nachfrage. Aus diesem Grund wird die Zugstrecke von Freitag, 16. August, bis Montag, 18. November, zwischen Finnentrop und Olpe gesperrt und der Bahnverkehr unterbrochen. Ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

Laut diesem Plan verkehren von Finnentrop nach Olpe Busse mit Halt in Heggen, Attendorn, Hohen Hagen, Sondern und Eichhagen. Die Abfahrt des Schienenersatzverkehrs, den die Hessische Landesbahn organisiert, die im Auftrag des Zweckverbandes Personennahverkehr Westfalen-Süd besagte Strecke bedient, erfolgt mit Ausnahme von Eichhagen (Bushaltestelle „Eichhagen Ort“) immer am Bahnhof. Aufgrund der Straßenführung können die Busse die Haltestellen Kraghammer und Listerscheid nicht anfahren. Stattdessen fahren von Attendorn nach Kraghammer und Listerscheid Busse, die in Attendorn immer Anschluss an die Busse von oder nach Finnentrop und Olpe haben sollen.

Keine weiteren Bauprojekte im Kreis Olpe

Weitere Bauvorhaben der Deutschen Bahn sind laut Informationen des Pressesprechers im Kreis Olpe derzeit nicht vorgesehen.

Informationen zum Schienenersatzverkehr unter: www.hlb-online.de/service

Kein eigenes Auto

Betroffen von der Streckensperrung ist unter anderem Maike Heitschötter aus Attendorn. Die 20-Jährige wird in diesem Sommer eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik beginnen und bis zu drei Mal pro Woche von Attendorn nach Olpe zur Berufsschule fahren müssen. Da die junge Frau kein eigenes Auto besitzt, ist sie auf die Bahn angewiesen. Fährt sie mit dem Bus, treibt sie die Sorge, nicht pünktlich an der Berufsschule anzukommen. Deshalb beklagt sie im Gespräch mit dieser Redaktion: „Das ist ein ungünstiger Zeitpunkt, weil Ende August die Sommerferien ein Ende haben und es viele Schüler gibt, die diese Strecke tagtäglich mit der Bahn fahren müssen.“ Die 20-Jährige ergänzt: „Jeden Morgen ist der Zug voll und ich bin gespannt, wie all diese Schüler pünktlich zur Schule kommen wollen und wie viele Busse eingesetzt werden müssen.“

Baulärm nicht zu verhindern

Der Ersatzneubau wird laut Informationen der Deutschen Bahn als sogenanntes integrales Bauwerk (Stahlbetonrahmen) mit Tiefgründung und einer Weite von 8,30 Meter sowie einer Höhe von 6,50 Meter errichtet. Die DB investiert in den Neubau rund 3,1 Millionen Euro. „Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden“, erklärt ein Pressesprecher der Bahn. Man werde den Krach mit Blick auf die Anwohner jedoch auf das notwendige Maß beschränken.

Und: Die Straße „Biggeweg“ wird voraussichtlich ab kommender Woche Montag, 22. Juli, für den Straßenverkehr gesperrt. Mit den erforderlichen Nacharbeiten im Straßenbereich, beispielsweise mit einer Wiederherstellung der Deckschicht auf der Straße, sei bis Ende März 2020 zu rechnen.